Was für ein Länderspiel!

29. November 2013 - 10:33 Uhr

Von Sarah Heemann (19), Querflöte, Mitglied des Jugendensembles Studio musikFabrik

Sechs verschiedene Ensembles auf einem Haufen – und dann machen die auch noch Neue Musik. Diese Mischung versprach einen Tag voller spannender Konzerte. Und der Besucher wurde nicht enttäuscht! Angefangen mit Werken des eher klassischen Repertoires, wie etwa Ligeti, bis hin zu Uraufführungen anwesender Komponisten, von kammerorchestraler Besetzung bis hin zu kleiner Quintett-Besetzung – ungefähr alles von allem war dabei.

Sarah Heemann

Sarah Heemann

Auch von der Ausrichtung her unterschieden sich die Ensembles häufig fundamental. Während wir vom Studio musikFabrik sowohl mit Schülern als auch mit Studenten arbeiten, verzichten andere Ensembles auf die Mitwirkung von Studenten und konzentrieren sich ausschließlich auf die Arbeit mit Schülern. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Atmosphäre innerhalb des Ensembles: Während bei uns mehr oder weniger alle Altersstufen vertreten sind, waren die Leute in den anderen Ensembles überwiegend in einem ähnlichen Alter und bildeten eine etwas geschlossenere Gruppe.

Natürlich sind auch die finanziellen Mittel der einzelnen Organisationen unterschiedlich, immer abhängig davon, wer Träger des Ensembles ist. Dieser Punkt wurde am Vormittag ausführlich angesprochen, als sich die Organisatoren, die künstlerischen Leiter und einige andere Beteiligte in einem Symposium den Fragen der Moderatorin und des Publikums stellten. Deutlich herauszuhören war bei vielen der Unmut darüber, dass eben die finanziellen Möglichkeiten ihre Arbeit sehr einschränken. Umso wichtiger, dass jedes Ensemble sich später angemessen präsentieren und so um Unterstützung werben konnte.

Es zeigten sich sehr unterschiedliche Ansätze und Leistungsstufen, die den Zuhörern eine Menge Inspiration liefern konnten. Man kann so zu schätzen lernen, welche Vorteile man selbst hat, aber auch welche Ziele man sich selbst noch so stecken kann.

Als Akteurin war für mich vor allem die Reaktion der anderen Jugendlichen auf unsere Musik wichtig, und wir alle waren sehr stolz als wir sehr viel Beifall bekamen – da hatte sich "der ganze Stress" offenbar gelohnt. Nach unserem eigenen Konzert konnte ich noch etwas entspannter zuhören und die musikalische Vielfalt auf der Bühne schätzen.

Bleibt zu hoffen, dass diese Veranstaltung keine Einzelveranstaltung bleibt und dass wir uns nächstes Jahr zum zweiten Länderspiel Deutscher Jugendensembles für Neue Musik treffen können. Vielleicht gibt es dann auch noch etwas mehr Möglichkeit, die anderen Musiker näher kennen zu lernen – dazu blieb nämlich leider kaum Zeit.

Mehr zum Thema:

Erstes Treffen deutscher Landesjugendensembles für Neue Musik

Link:

http://studiomusikfabrik.eu/konzerte-2013/15-16-november-berlin/

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