Freitag, 18. April 2014 / 20:15 – 22:15 Uhr
SWR-Fernsehen
Musik (Deutschland 2014, Erstausstrahlung) Als Sir Simon Rattle mit dem Regisseur Peter Sellars 2010 die Matthäuspassion szenisch umsetzte, war es ein Ereignis, das die Zuschauer packte. Rattle selbst sagte von der Produktion, sie sei "das Wichtigste, was wir je gemacht haben". Nun folgt die Fortsetzung: Die Johannespassion ist inniger, weniger dramatisch.
Der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker setzt auf bewährte Kräfte und arbeitet zum größten Teil mit Sängern, die schon bei der Matthäuspassion dabei waren. Peter Sellars macht das große Thema kollektives Trauern zu seinem Schwerpunkt. Der SWR überträgt die Aufführung von den Osterfestspielen Baden-Baden vom selben Abend.
Der Passionsgeschichte, dem biblischen Bericht vom Leiden und Tod Jesu Christi, kam aufgrund ihrer zentralen Bedeutung innerhalb der christlichen Theologie schon immer eine besondere Rolle im Gottesdienst zu. Die Johannespassion besteht aus zwei Teilen, die sich an der theologisch üblichen Gliederung des Passionsberichts in fünf "Akte" orientieren. Der erste Teil berichtet von Verrat und Gefangennahme Jesu (erster Akt) sowie der Verleugnung durch Petrus (zweiter Akt). An dieser Stelle folgte im Gottesdienst üblicherweise die Predigt. Der zweite Teil ist wesentlich länger und erzählt von den Verhören und der Verurteilung Jesu durch Pontius Pilatus (dritter Akt), von Kreuzigung und Tod (vierter Akt), sowie schließlich von dem Begräbnis (fünfter Akt).
Die Mitwirkenden: Mark Padmore (Evangelist), Roderick Williams (Christus), Camilla Tilling (Sopran), Magdalena Kozená (Mezzosopran), Topi Lehtipuu (Tenor), Christian Gerhaher (Bariton),Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Dirigent).
(pt/wa)