(mh) – Mit Leoš Janáčeks Oper "Die Sache Makropolus" präsentiert die Bayerische Staatsoper am Samstag den zweiten Live-Stream der laufenden Saison. Die Hauptpartie singt die Sopranistin Nadja Michael. Im Zentrum der Neuinszenierung von Árpád Schilling steht eine Frau in den mittleren Jahren ihres Lebens, die einsam geworden ist durch enttäuschte Liebesbeziehungen und ihre Erfahrungen als Sängerin auf der Bühne.
In seiner achten und vorletzten Oper hat Janáček die Fantasy-Komödie "Věc Makropulos" seines Zeitgenossen Karel Čapek aufgegriffen. Die Geschichte handelt von der 337-jährigen Elina Makropulos, an der als Jugendliche ein Elixier zur Lebensverlängerung getestet wurde. Seither wechselt sie in einem fort Länder, Liebhaber und Identitäten. Als die Wirksamkeit des Elixiers nachlässt, sucht sie, des Lebens müde und dennoch in Todesfurcht, das Rezept zum Trank, der ihr Altern noch einmal aufschieben könnte.
Karel Čapek, auf dessen Bruder Josef das Wort "Roboter" zurückgeht, spekuliert in seiner geistreichen Komödie über den Sinn der Sterblichkeit. Von der Geschichte fasziniert, schrieb der Komponist Janáček das Libretto zu der Oper selbst. Dabei verwandelte er die Handlung in eine Tragödie über 300 Jahre Einsamkeit, über Lebensüberdruss und Identitätsverlust.
Dirigent Tomáš Hanus hat für diese Premiere eine kritische Neuedition des Werkes erarbeitet, die den Stand des Aufführungsmaterials der Uraufführung von 1926 in Brünn wiederherstellen soll.
Die audiovisuelle Live-Übertragung der Oper "Die Sache Makropolus" beginnt am Samstag, 01. November 2014, um 18:00 Uhr auf www.staatsoper.de/tv. Die Livestreams der Bayerischen Staatsoper sind für die Zuschauer kostenfrei abrufbar.
(wa)
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