(mh) – Frühe Zwangsheirat in manchen arabischen Ländern ist das Thema eines Opernprojekts von Weimarer Musikstudenten. Die zweiaktige Kammeroper "Lucie" wurde von dem Studenten Giordano Bruno do Nascimento komponiert, der auch das Libretto geschrieben hat. Am Samstag und dem folgenden Montag präsentieren sie das Stück erstmals in einer halbszenischen Aufführung.
"Das reale Vorbild, das die Oper inspirierte, hieß beispielsweise Rawan und war erst acht Jahre alt. Sie starb noch in der Hochzeitsnacht", schreibt der Komponist und fährt fort. "Meist werden die Kinder aus Geldnot an ihre Ehemänner verkauft. In der Oper trifft das gerade verstorbene Mädchen auf einen Geist, der sie darüber aufklärt, dass sie tot ist und zu einem Appell an die Schuldigen aufruft. Der Name des Geistes ist Lucie. Auch sie hat ein reales Vorbild."
In den beiden Aufführungen übernimmt do Nascimento auch die musikalische Leitung eines Kammerensembles der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar. Es singen Andreànne Guay (Sopran), Anna-Luise Oppelt (Alt), Johannes Leuschner (Bariton) sowie Saya Lee und Alan Walter (Tenor). Das Bühnenkonzept für die Kammeroper stammt von Tania Palamkotte. Die beiden Opernabende sind Benefizveranstaltungen zugunsten der Organisation "Human Rights Watch".
Die Kammeroper "Lucie" beginnt jeweils nach der Pause. Im ersten Teil werden zunächst Gedichtvertonungen vorgetragen. Als Uraufführungen erklingen Lieder aus der Feder der Studenten Romeo Wecks, Eric Domenech und Jonas Braun.
Das Opernprojekt wird am Samstag, 22. November um 19:30 Uhr im Weimarer Studiotheater Belvedere und am Montag, 24. November um 19:30 Uhr im Festsaal Fürstenhaus aufgeführt. Der Eintritt ist jeweils frei.
(wa)
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