Stockholm/Berlin (MH) – Die italienische Opernsängerin Cecilia Bartoli (49) erhält den diesjährigen Polar Music Prize. Das teilte die Jury am Mittwoch in Stockholm mit. Mit einem Stimmumfang von drei Oktaven, einzigartigem Einfühlungsvermögen und überwältigender Ausdruckskraft habe die Mezzosopranistin den Gesang als Kunstform weiterentwickelt, hieß es in der Begründung.
Neben ihren Auftritten habe die Künstlerin "mit dem Blick der Forscherin auf eigene Faust" lang vergessene Musik aus dem 17. bis 19. Jahrhundert ausgegraben. Bartoli "fügt der Musikgeschichte neue Kapitel hinzu, baut Brücken zwischen den Jahrhunderten und vertieft unser Wissen über das europäische Kulturerbe", betonte die Jury.
Der Preis geht auch an den schwedischen Songwriter Max Martin. Kein anderer Songwriter habe in den vergangenen Jahren ähnlich weit verbreitete Songs geschrieben wie der 44-Jährige, hieß es.
Der Polar Music Prize wird jährlich an zwei Künstler vergeben und ist mit jeweils einer Million schwedischen Kronen (rund 105.000 Euro) dotiert. Die Auszeichnung wird am 16. Juni vom schwedischen König Carl XVI. Gustav in Stockholm überreicht.
Der Musikpreis wurde 1989 von Stig Anderson, dem ehemaligenr Manager der schwedischen Pop-Gruppe ABBA, gestiftet. Die Königlich Schwedische Musikakademie verwaltet den Preis und bestimmt die Jury. Seit 1992 werden jedes Jahr ein klassischer Künstler und ein Popmusiker ausgezeichnet. Die Ehrung gilt als inoffizieller Nobelpreis für Musik. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Nikolaus Harnoncourt, Isaac Stern, Renée Fleming und im vorigen Jahr Dame Evelyn Glennie.
(wa)
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