Oper Frankfurt begeistert mit "Die Nacht vor Weihnachten"

05. Dezember 2021 - 23:54 Uhr

Frankfurt am Main (MH) – Dass der Jubel nach der Premiere von Nikolai Rimski-Korsakows selten gespielter Oper "Die Nacht vor Weihnachten" am Sonntagabend derart üppig ausfiel, war alles andere als selbstverständlich. Griff doch kurzfristig seit diesem Abend die verschärfte hessische Corona-Schutzverordnung mit der Folge, dass jeder zweite Sitzplatz in der Oper Frankfurt gesperrt war. Ein Albtraum für die Organisatoren, die die Frankfurter Erstaufführung bereits bestens verkauft hatten. Statt vollem Haus also strenges Schachbrett auf persönliche Platzanweisung hin. Gemessen an diesen widrigen Umständen war der Schlussapplaus gewaltig.

"Die Nacht vor Weihnachten"

"Die Nacht vor Weihnachten"

Christof Loy inszenierte die pantheistische Märchenoper aus dem Jahre 1895 mit geschmackvoller Opulenz. In Johannes Leiackers sternenreichem Weltenkosmos mit Riesenmond erzählt er die Geschichte vom braven Schmied Wakula, der auf dem Rücken des Teufels nach Moskau reitet, um für seine anspruchsvolle Verlobte Oksana die goldenen Schuhe der Zarin zu erbitten. Diese Bedingung hatte ihm die selbstverliebte Oksana für die Heirat gestellt.

Ursula Renzenbrinks von russischer Folklore inspirierten Kostüme, der komplette Zarenhof von Katharina der Großen in detailgetreuen Roben und neun teils klassische Tänzerinnen und Tänzer bildeten den Rahmen für die Verbindung von christlicher Vorweihnachtsstimmung mit Gestalten heidnischer Sonnenwendmythologie. Vier russische Gäste in den Hauptpartien verstärkten in ihren Hausdebüts den präzis intonierenden Chor des Hauses, weitere fünf Frankfurter Solisten und das hervorragend von Sebastian Weigle disponierte Opernorchester: Die Sopranistin Julia Muzychenko verkörperte glaubhaft die verwöhnte Gutsherrentochter Oksana, ebenso wie Bassist Alexey Tikhomirov ihren Vater Tschub. Georgy Vasiliv sang den verliebten Wakula mit starkem Einsatz, während der gewaltige Tenor Andrei Popov in der Rolle des Teufels auch akrobatische Fähigkeiten unter Beweis stellte. Ein doppeltes Rollendebüt gab Enkeleijda Shkoza: sowohl als sinnenfrohe Hexe Solocha als auch in der temperamentvollen Partie "Frau mit violetter Nase".

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(bb/wa)

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