Frankfurt am Main (MH) – Ein gemischtes Echo hat die Premiere von Georges Bizets "Carmen" an der Oper Frankfurt bekommen. Allen voran bejubelte das Publikum am Sonntagabend den maltesischen Weltstar Joseph Calleja als Debütant des eifersüchtigen Don José, Ensemblemitglied Karen Vuong als anrührende Micaëla und Constantinos Carydis am Dirigentenpult.
Nur Regisseur Barrie Kosky musste viele Buhs einstecken. Hatte er dem Publikum doch bewusst das typische Klischee der rassigen Zigeunerin verweigert, die alle Männer mit klappernden Kastagnetten, glitzernden Ohrringen und draller Weiblichkeit becirct.
Die "Carmen" wurde an der Oper Frankfurt zuletzt 1992 realisiert und nur eine Saison gespielt. In der Neuproduktion zeigt Kosky, der Intendant der Komischen Oper, die Protagonistin, wie man sie noch nie gesehen hat: Erst tritt sie als Torero auf, dann als Gorilla-Weibchen, wandelt sich schließlich zur langhaarigen Verführerin und endet als schwarze Hochzeitsprinzessin. Paula Murrihy warf sich mit großer Leidenschaft in ihr Rollendebüt und zeigte neben Charakterstimme jede Menge schalkhaften Übermut und selbstbewusste Provokation.
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