Berlin (MH) – Mozarts "Zauberflöte" ist an der Berliner Staatsoper künftig in zwei Versionen zu erleben. Regisseur Yuval Sharon und Dirigent Franz Welser-Möst bringen im kommenden Jahr eine Neuproduktion auf die Bühne. Die 25 Jahre alte Inszenierung von August Everding mit den nach Schinkels Entwürfen gestalteten Bühnenbildern bleibt ebenfalls im Repertoire. Das sagte der neue Intendant Matthias Schulz am Donnerstag bei der Vorstellung des Spielzeitprogramms 2018/19.
Schulz, der am 1. April die Nachfolge von Jürgen Flimm übernimmt, kündigte neue Formate an. Künftig wird es jedes Jahr ein zehntägiges Barock-Festival geben. Die erste Ausgabe der "Barocktage" Ende November widme sich mit Monteverdis "L’Orfeo" und Rameaus "Hippolyte et Aricie" dem Anfang und dem Ende des Barockzeitalters. Die Uraufführung "A Monteverdi Project" der israelischen Regisseurin und Choreographin Aletta Collins schlage einen Bogen zur Reihe "Linden 21". Diese umfasse Produktionen, "die nach neuen Aufführungs- und Rezeptionsformen des zeitgenössischen Musiktheaters suchen".
Zudem will Schulz das Jugendprogramm der Staatsoper Unter den Linden ausbauen. Gemeinsam mit Berliner Musikschulen und der Staatskapelle wird ein Opernkinderorchester aufgebaut. Das Ensemble für Kinder von sieben bis zwölf Jahren debütiert im April 2019 mit Prokofjews "Peter und der Wolf" mit Rolando Villazón unter der Leitung von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. Neben dem Kinderopernhaus Lichtenberg sollen in weiteren Berliner Bezirken Kinderopernprojekte entstehen.
Als Eröffnungspremiere der kommenden Saison wird Barenboim Luigi Cherubinis "Medea" in der Regie von Andrea Breth dirigieren. In der Titelpartie gibt Sonya Yoncheva ihr Rollendebüt. Jörg Widmanns "Babylon" ist in einer überarbeiteten Neufassung von Regisseur Andreas Kriegenburg zu sehen. Im Rahmen eines Prokofjew-Schwerpunkts inszeniert Dmitri Tcherniakov "Die Verlobung im Kloster".
Insgesamt plant die Staatsoper mehr als 300 Veranstaltungen, darunter sieben Premieren und über 85 Konzerte. Gastspiele führen die Staatskapelle Berlin und Barenboim unter anderem nach Hamburg, Paris, Peking und Sydney. Zum Spielzeitende bietet die Staatsoper erstmals "Opernnächte": Auf einer Großbildleinwand vor dem Opernhaus werden ausgewählte Inszenierungen im Public Viewing gezeigt.
(wa)
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