Dresden/Berlin (MH) – Die Internationalen Schostakowitsch-Tage in Gohrisch (Sachsen) widmen sich in diesem Jahr moderner Musik aus Polen. Neben dem namensgebenden russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch stellt das Festival dessen polnische Kollegen Witold Lutosławski, Krzysztof Penderecki und Krzysztof Meyer in den Fokus, wie die Veranstalter am Mittwoch in Dresden mitteilten.
Auf dem Programm vom 22. bis 24. Juni stehen unter anderem drei Uraufführungen und drei Deutsche Erstaufführungen. Erstmals wird ein kurzes Schostakowitsch-Impromptu für Viola und Klavier aus dem Jahr 1931 öffentlich erklingen. Das zweiseitige Manuskript war erst vor wenigen Monaten in einem Moskauer Archiv entdeckt worden. Als Interpreten konnten der Bratscher Nils Mönkemeyer und der Pianist Rostislav Krimer gewonnen werden. "Bereits zum zweiten Mal ist es uns gelungen, in Gohrisch eine Uraufführung von Schostakowitsch zu präsentieren", sagte der Künstlerische Leiter des Festivals, Tobias Niederschlag. Im vorigen Jahr waren drei nicht verwendete Zwischenspiele aus der Oper "Die Nase" erstmals zu hören.
Krzysztof Meyer hat im Auftrag der Schostakowitsch-Tage ein Streichquartett komponiert, das vom Lutosławski Quartet uraufgeführt wird. Von Penderecki gelangt eine neue Fassung seiner "Ciaccona in memoriam Johannes Paul II." für Streichsextett zur Uraufführung. Die beiden Tondichter werden in Gohrisch an einem Komponistengespräch teilnehmen.
Das Piano-Duo GrauSchumacher bringt Schostakowitsch-Bearbeitungen von Symphonien Strawinskys, Mahlers und Honeggers zum ersten Mal in Deutschland zu Gehör. Im Eröffnungskonzert wird der russische Pianist Denis Matsuev über Themen von Schostakowitsch improvisieren.
Im Luftkurort Gohrisch hatte der Komponist Dmitri Schostakowitsch 1960 sein 8. Streichquartett geschrieben. Seit 2010 wird ihm zu Ehren jährlich ein Musikfestival veranstaltet.
(wa)
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(26.06.2017 – 18:51 Uhr)
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