Cottbus/Berlin (MH) – Die Krise am Cottbuser Staatstheater zieht eine weitere personelle Konsequenz nach sich: Der Vorstandsvorsitzende der für den Theaterbetrieb verantwortlichen Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder), Martin Roeder, wurde am Donnerstag fristlos gekündigt. Als Grund nannte der Stiftungsrat "das zerstörte Vertrauensverhältnis" zwischen dem Gremium und Roeder.
Kommissarischer Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung soll kurzfristig René Serge Mund werden. Er war zuletzt von 2013 bis 2017 kaufmännischer Geschäftsführer der Musikkultur Rheinsberg gGmbH. Davor war er von 2005 bis 2012 Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Cottbus. Kulturministerin Martina Münch (SPD) soll mit Mund entsprechende Verhandlungen aufnehmen.
Hintergrund der Entscheidung ist ein andauernder Konflikt zwischen dem Philharmonischen Orchester, dem Opernensemble und dem Generalmusikdirektor Evan Christ. Aus der Belegschaft des Theaters gab es in den vergangenen Wochen zunehmende Kritik am Führungsstil des Generalmusikdirektors. Christ wurden Beleidigungen gegenüber Kollegen und cholerische Ausfälle vorgeworfen.
Der Generalmusikdirektor ist seit Ende April beurlaubt. Der Stiftungsrat beauftragte den Vorstand der Kulturstiftung, die Beendigung von Christs Anstellung zum Ende der laufenden Spielzeit voranzutreiben. Mit Theaterintendant und Operndirektor Martin Schüler sei inzwischen ein Auflösungsvertrag unterzeichnet worden, hieß es in der Stellungnahme des Stiftungsrats.
(wa)
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(27.04.2018 – 17:53 Uhr)
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