Salzburg/Berlin (MH) – Die Stiftung Mozarteum hat einen wertvollen Brief von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) erworben. Die Eigentümerfamilie des Schreibens habe sich direkt an die Stiftung Mozarteum gewandt, sagte Stiftungspräsident Johannes Honsig-Erlenburg am Dienstag. Den Kaufpreis in sechsstelliger Höhe habe die österreichisch-deutsche Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann finanziert. Es sei eine der wertvollsten Neuerwerbungen der letzten zehn Jahre.
In dem Schreiben von 1791, ein knappes halbes Jahr vor seinem Tod, bittet der Komponist seinen Kollegen und Freund Anton Stoll, ihm die Noten zu zwei Werken zu schicken, die sie zuvor gemeinsam in Baden bei Wien aufgeführt hatten. Diese Bitte verbindet Mozart mit seinen typischen Scherzen wie der Datierung "Scheishäusel den 12. Juli". Die Stiftung wolle den Brief einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, betonte Honsig-Erlenburg.
Von Mozart sind nach Angaben des Mozarteums nur zwei Briefe an Stoll erhalten geblieben, die auf sein sehr vertrautes, freundschaftliches Verhältnis schließen lassen. Die "Bibliotheca Mozartiana" verwahrt den größten Teil der Korrespondenz der Familie Mozart, darunter fast 200 Originalbriefe von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Sammlung, zu der auch zahlreiche Musikautographen gehören, geht in ihrem Kern auf Mozarts Witwe Constanze und seine beiden Söhne Carl Thomas und Franz Xaver Wolfgang zurück. Zuletzt konnte die Stiftung 2001 einen Originalbrief erwerben. Die Bestände macht sie vor Ort und zunehmend im Internet frei zugänglich.
"Jeder Brief Mozarts öffnet uns eine neue Tür in die Seele des größten musikalischen Genies aller Zeiten", erklärte Rolando Villazón, Mozartwoche-Intendant und offizieller Mozart-Botschafter der Stiftung Mozarteum. "Einen neuen Brief Mozarts zu entdecken ist, wie eine neue Blume in einem wunderschönen Garten zu finden."
(wa)
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