Bremen/Berlin (MH) – Anlässlich ihres 90. Geburtstages hat der Bremer Senat die Komponistin Siegrid Ernst mit einem Empfang im Rathaus geehrt. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD) übermittelte dabei die Glückwünsche des Senats sowie des Kultursenators und Bürgermeisters Carsten Sieling (SPD), teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit.
"Ich freue mich besonders, dass wir heute eine Frau ehren", sagte Emigholz. Gerade junge Frauen bräuchten Vorbilder, die selbstbewusst vorangingen und ihre Ideen verwirklichten. Frauen seien bei der Vergabe von Preisen und der Besetzung von Spitzenpositionen auch in der Kultur noch immer schlechter gestellt, bei der Bezahlung ebenso. "Wir bemühen uns, diese Missstände zu beheben", fügte die Staatsrätin bei dem Empfang am Dienstagnachmittag hinzu.
In seiner Laudatio auf die Musikerin erklärte Tim Günther, künstlerischer Leiter der Kulturkirche St. Stephani, der Klang von Siegrid Ernst folge keinem Muster oder inhaltlichen Festlegung, besitze trotzdem aber einen Wiedererkennungswert. Die Komponistin habe Grenzen überschritten bei der Tonalität und in den Genres, habe Geräusche integriert und Video und Tanz beteiligt. Ihre Werke seien in Europa, in den USA und in Japan bekannt und würden dort auch aufgeführt.
1929 in Ludwigshafen geboren, siedelte Ernst nach Studien in Heidelberg, Mannheim, Frankfurt/M. und Wien und verschiedenen Tätigkeiten 1970 nach Bremen um, wo sie unter anderem an Konservatorium und Musikschule beschäftigt war und neben Klavier auch Komposition unterrichtete. 1978 war sie Mitgründerin des Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik.
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(wa)
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