Auf ihrer Frühlingstournee unternimmt die Junge Deutsche Philharmonie eine Reise in den bunten Kosmos von Olivier Messiaen (1908-1992). Die Turangalîla-Sinfonie war der erste Kompositionsauftrag, den Messiaen angenommen hat. Der Dirigent und Mäzen Serge Koussewitzky hatte ihn 1945 dazu überredet, indem er ihm alle Freiheiten einräumte: "Schreiben Sie mir das Werk, das Sie schreiben wollen, in dem Stil, den Sie wollen, so lang, wie Sie wollen, in der Besetzung, die Sie wollen." Messiaen nahm Koussewitzky beim Wort und schuf ein Werk, das aus dem Vollen schöpft.
Für die Turangalîla-Sinfonie, ein Stück von anderthalb Stunden Länge, verwendete der Komponist ein sehr großes Orchester mit Piccolotrompete, Kornett, Klaviaturglockenspiel, Celesta, Vibraphon, Röhrenglocken, Tempelblöcken, Holzblock, Chinesischem Becken, Maracas und Tamtam sowie als Solo-Instrumente Klavier und Ondes Martenot ("Martenot-Wellen").
Die Junge Deutsche Philharmonie setzt sich aus hervorragenden Nachwuchsmusikern deutschsprachiger Musikhochschulen zusammen. Gemeinsam mit renommierten Dirigenten und Solisten bilden sie einen Klangkörper mit hohem musikalischem Anspruch. Auf der Frühlingstournee werden sie von Kristjan Järvi geleitet, dem künftigen Chefdirigenten des MDR-Sinfonieorchesters.
Den Klavierpart übernimmt die junge Belgrader Pianistin Tamara Stefanovich, die längst auf den Bühnen der Welt zu Hause ist. Die Ondes Martenot sind eines der frühesten elektronischen Musikinstrumente, erfunden 1928 von dem französischen Musikpädagogen und Radioamateur Maurice Martenot. Gespielt werden sie von Thomas Bloch, einem führenden Interpreten der Ondes Martenot.
Die Tour beginnt am 27. März 2012 in der Philharmonie Essen. Weitere Stationen führen das Orchester bis zum 03. April nach Berlin, Erlangen, Heidelberg, Frankfurt, Hamburg und Ludwigsburg. Das Konzert am 29. März in der Berliner Philharmonie kann man auch live im Internet erleben. Erstmals spielt die Junge Deutsche Philharmonie in der Digital Concert Hall, dem virtuellen Konzertsaal der Berliner Philharmoniker. Ihr Auftritt ist anschließend noch bis zum 12. April kostenlos im Archiv abrufbar.
(wa)
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http://www.digitalconcerthall.com/concert/2958/