Berlin (MH) – Nach mehreren Absagen von Auftritten wegen ihrer vermeintlichen Nähe zu Russland Präsidenten Wladimir Putin hat sich die Sopranistin Anna Netrebko klarer geäußert. "Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden", erklärte die 50-Jährige am Mittwoch über ihren deutschen Anwalt.
"Tatsächlich habe ich Präsident Putin in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen, vor allem im Rahmen von Verleihungen von Auszeichnungen für meine Kunst oder bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele." Ansonsten habe sie nie finanzielle Unterstützung von der russischen Regierung erhalten und lebe in Österreich, "wo ich auch steuerlich ansässig bin".
"Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich, und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien", betonte die Sängerin. 2012 hatte sie Putin vor der russischen Präsidentenwahl unterstützt und 2014 eine Spende für Künstler in der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Ostukraine übergeben. Ein Galakonzert zu ihrem 50. Geburtstag im vergangenen September fand im Moskauer Kremlpalast statt. "Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten." Sie liebe ihr Heimatland Russland und strebe durch ihre Kunst ausschließlich Frieden und Einigkeit an.
Netrebko hatte Anfang März selbst eine Bühnenpause angekündigt. Ende Mai wolle sie ihre Opern- und Konzertauftritte wieder aufnehmen, teilte sie mit.
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(wa)
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