Pianist Krystian Zimerman erhält "Praemium Imperiale"

15. September 2022 - 12:48 Uhr

Berlin (MH) – Der Pianist Krystian Zimerman wird mit dem "Praemium Imperiale" geehrt. Das teilte der Präsident des Goethe-Instituts und Repräsentant der Japan Art Association, Klaus-Dieter Lehmann, am Donnerstag in Berlin mit. Die Auszeichnung gilt als der weltweit wichtigste Kunstpreis und wird in den Sparten Malerei, Skulptur, Architektur, Musik und Theater/Film verliehen. Den diesjährigen Nachwuchspreis erhielt die deutsche Kronberg Academy.

Krystian Zimerman

Krystian Zimerman

Der 1956 im polnischen Zabrze geborene Zimerman gelte nicht zuletzt deshalb als einer der besten Pianisten unserer Zeit, "weil er seine technische Präzision und Klarheit mit einer besonderen Frische und Originalität in der Interpretation zu verbinden weiß und dadurch den künstlerischen Ausdruck im Klavierspiel auf ein neues Niveau hebt", hieß es in der Begründung. Gemeinsam mit einigen der größten Dirigenten weltweit, darunter Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Seiji Ozawa und Sir Simon Rattle, habe er über viele Jahre hinweg außergewöhnliche Interpretationen berühmter Werke hervorgebracht. Er ist außerdem Gründer des Polish Festival Orchestras.

Die Kronberg Academy mit Sitz im Taunus biete außergewöhnlich begabten Nachwuchsmusikern und Solisten aus der ganzen Welt in den Disziplinen Violine, Viola, Cello und Klavier eine hochkarätige Zusatzausbildung und habe sich einen Namen als bedeutende kulturelle Institution von internationaler Strahlkraft gemacht. Der mit fünf Millionen Yen (rund 38.000 Euro) dotierte "Grant For Young Artists" wurde an den Mitbegründer und Intendanten der Akademie, Raimund Trenkler, überreicht.

Weitere Preisträger des Praemium Imperiale sind der italienische Maler Giulio Paolini, das japanische Architektenbüro Sanaa, der deutsche Regisseur Wim Wenders und der chinesische Künstler Ai Weiwei in der Kategorie Skulptur. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 15 Millionen Yen (rund 110.000 Euro) dotiert. Sie werden im Oktober in Tokio durch das japanische Kaiserhaus verliehen.

Die ausgewählten Künstler ermöglichten durch ihre kreativen Ausdrucksformen auf höchstem Niveau einen inspirierenden Perspektivwechsel, "schaffen Freiräume für Neues und durchbrechen Isolation und Abschottung durch ihre Vielfalt und Offenheit", sagte Lehmann. Damit wirke Kunst mit ihren ästhetischen Kategorien als politische und soziale Kraft. "Gerade in den heutigen krisenhaften Zeiten sind Kunst und Kultur der Schlüssel für einen Dialog und bilden eine wichtige Grundlage für menschliches Zusammenleben."

Der 1988 begründete Praemium Imperiale wurde seit 1989 an 168 Künstler aus mehr als 30 Nationen verliehen.

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(wa)

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