Hamburg/Berlin (MH) – Kent Nagano und Jörg Widmann erhalten zwei der wichtigsten Ehrungen der Musikstadt Hamburg. Generalmusikdirektor Nagano wird zum Ehrendirigenten des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ernannt, und der Komponist Widmann bekommt den Hamburger Bach-Preis. "Die beiden Auszeichnungen würdigen das Wirken dieser außergewöhnlichen Musikerpersönlichkeiten", teilte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Donnerstag mit.
Die Ehrungen werden am 5. Juni im Rahmen der Wiederaufführung von Widmanns Oratorium "Arche" verliehen. Eine passendere Gelegenheit für die Verleihungen sei kaum denkbar, erklärte Brosda. Nagano leitet an dem Abend in der Hamburger Elbphilharmonie das Staatsorchester sowie drei Chöre und Gesangssolisten, wie schon bei der Uraufführung des Werkes während des Eröffnungsfestivals der Elbphilharmonie Anfang 2017.
Der US-Amerikaner Nagano (71), der seit 2015 GMD der Hamburgischen Staatsoper und Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ist, habe das Ensemble erfolgreich weiterentwickelt und mit vielfältigen Formaten fest in der Stadt verankert, lobte der Kultursenator. "Die seltene Auszeichnung mit der Ehrendirigentenwürde unterstreicht Kent Naganos herausragende Arbeit mit dem Philharmonischen Staatsorchester."
Der in München geborene Komponist und Klarinettist Widmann (49) verstehe es immer wieder, das Publikum für zeitgenössische Musik zu begeistern. "Die überwältigende Uraufführung der 'Arche' war ein Meilenstein für alle Beteiligten und hat zugleich ganz zu Beginn den musikalischen Anspruch der Elbphilharmonie unterstrichen. Dies ist ein Ort, der der Kunst und Kultur den Raum gibt, Neues entstehen zu lassen", erklärte Brosda.
Der Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg wird seit 1950 alle vier Jahre vom Senat vergeben. Er ist mit 15.000 Euro dotiert, von denen 10.000 Euro auf den Preisträger entfallen und 5.000 Euro auf ein Stipendium. Dieses geht in diesem Jahr an den Komponisten und Gitarristen Sina Fani Sani, der im Iran geboren wurde und in Hamburg lebt. Das Stipendium soll ihm zu einem späteren Zeitpunkt übergeben werden.
Zu den bisherigen Bach-Preisträgern zählen Paul Hindemith (1951), Ernst Krenek (1966), György Ligeti (1975), Alfred Schnittke (1992), Sofia Gubaidulina (2007), Pierre Boulez (2015) und zuletzt Unsuk Chin (2019).
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(wa)
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