Lutz bleibt Intendant des Staatstheaters Kassel

04. März 2024 - 18:37 Uhr

Wiesbaden/Kassel/Berlin (MH) – Florian Lutz bleibt weitere fünf Jahre Intendant des Staatstheaters Kassel. Der bis 2026 laufende Vertrag des gebürtigen Kölners wurde bis 2031 verlängert, teilte das Hessische Kulturministerium (HMWK) am Montag mit. Für das Land hatte das Ministerium den Vertrag noch unter der Leitung von Angela Dorn (Grüne) im Januar unterzeichnet. Nach der Übernahme des Ressorts durch die SPD hatte die neue HMWK-Leitung jedoch den Magistrat der Stadt Kassel um eine Vertagung seiner Entscheidung gebeten, damit sich das Ministerium zunächst ein umfassendes Bild der Lage am Staatstheater Kassel machen könne.

Florian Lutz

Florian Lutz

Lutz habe das Haus in der herausfordernden Zeit der Pandemie übernommen, erklärte Kunstminister Timon Gremmels. "Er und sein Team haben sich davon nicht entmutigen lassen, sondern begeisternde Ideen in allen Sparten entwickelt, die zu einem Publikumszuwachs und einer hervorragenden Auslastung geführt haben." Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller fügte hinzu: "Die äußerst positive Entwicklung der Besucherzahlen im Staatstheater sind der beste Beleg für die gute Arbeit von Florian Lutz."

In der Belegschaft des Dreispartentheaters gibt es aber auch Widerstand gegen den seit 2021 amtierenden Intendanten. Erst am vorigen Freitag berichtete die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) über eine interne Abstimmung des Kasseler Staatsorchesters, in der mehr als 98 Prozent der Musiker gegen eine Verlängerung des Vertrages mit Lutz votiert hätten. Die Orchestermitglieder äußerten die Sorge, dass ihnen in den Musiktheaterproduktionen und auch der Musik selbst nicht der erforderliche Raum gegeben werde. Zudem beklagten sie Klangprobleme, die auch vom Publikum bemängelt würden. In einer Ersatzspielstätte während der Sanierung des Opernhauses ab 2025 befürchten die Musiker weiterhin erschwerte Arbeitsbedingungen.

Mit einer "Zukunftswerkstatt Staatstheater Kassel" wollen Land und Stadt ab Sommer Raum für die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen für die Herausforderungen bieten. Dafür soll ein Mediationsverfahren die aufgeworfenen Fragen der Belegschaft klären. In den vergangenen Wochen habe es Gespräche mit allen Beteiligten gegeben, sagte Minister Gremmels. "Mit diesem Prozess wird es gelingen, einen nachhaltigen Dialog aufzubauen und die künstlerische Arbeit in den Mittelpunkt zu rücken."

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(wa)

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