Festspielhaus Bayreuth: Bund und Land sichern Sanierung

25. Juli 2024 - 19:07 Uhr

Bayreuth/Berlin (MH) – Die Kosten der Generalsanierung des Festspielhauses in Bayreuth werden je zur Hälfte vom Bund und dem Freistaat Bayern übernommen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) unterzeichneten am Donnerstag in Bayreuth eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung. "Wir sichern den zweiten Sanierungsabschnitt mit jeweils 84,7 Millionen von Bund und Freistaat und halten den Mythos Bayreuth auch in baulicher Hinsicht am Leben", erklärte Blume.

Unterzeichnung Verwaltungsvereinbarung

Unterzeichnung Verwaltungsvereinbarung

Der erste Abschnitt zwischen 2015 und 2020 umfasste überwiegend die Sanierung der Festspielhaus-Fassade sowie dringende Maßnahmen zu Brandschutz und Statik. In den kommenden Jahren sollen der Innenbereich renoviert und die Technik modernisiert werden. "Es ist unsere Pflicht, diese historische Bausubstanz und die ursprüngliche Akustik zu bewahren", betonte Blume. Die Arbeiten sollen so geplant werden, dass ein Festspielbetrieb weiterhin regulär möglich ist. "Unser Ziel: Kein Sommer ohne Festspiele auf dem Grünen Hügel", sagte er.

Das 1876 eröffnete Festspielhaus wurde nach den Plänen des Komponisten Richard Wagner (1813-1883) errichtet, der hier seine Festspielidee verwirklichen wollte. Bayreuth bringe Opern- und Wagner-Begeisterte aus der ganzen Welt zusammen und setze sich immer wieder zeitgemäß und mit ganz neuen Perspektiven mit dem Werk Wagners auseinander, erklärte Roth. "Zu dem so besonderen Gesamterlebnis Wagner gehört das historisch und architektonisch einzigartige Festspielgebäude. Dieses bietet für die Aufführung der Wagner-Werke spezielle akustische Bedingungen und einen insgesamt einzigartigen Rahmen. Es ist auch ein wichtiges Markenzeichen der Bayreuther Festspiele. Daraus erwächst eine besondere Verantwortung, es für zukünftige Generationen zu erhalten."

Die 112. Ausgabe der Festspiele begannen am Donnerstag mit einer Neuproduktion von "Tristan und Isolde" unter der musikalischen Leitung von Semyon Bychkov. Wiederaufgenommen werden in diesem Jahr "Parsifal" mit Pablo Heras-Casado am Pult, "Tannhäuser" mit Nathalie Stutzmann sowie "Der fliegende Holländer" unter der Leitung von Oksana Lyniv, die 2021 als erste Frau in 145 Jahren auf dem Grünen Hügel dirigierte. Der Zyklus "Der Ring des Nibelungen" wird in diesem Jahr von der Australierin Simone Young geleitet. Erstmals stehen bei den Bayreuther Festspielen mehr Frauen als Männer am Dirigentenpult.

Im vorigen Jahr hat das Opernfestival mehr als 58.000 Besucher angezogen. Die Gesamtauslastung aller 31 Vorstellungen lag den Angaben zufolge bei 97 Prozent.

© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright

(wa)

Mehr zu diesem Thema:

Weitere Artikel zu den Bayreuther Festspielen

Links:

http://www.bayreuther-festspiele.de

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , , ,
Print Friendly