Sonntag, 16. Dezember 2012 / 23:30 – 00:35 Uhr
ARTE
Musiksendung (Deutschland 2012, Erstausstrahlung) Dies wird eine der buntesten und internationalsten Ausgaben der ARTE Lounge. Die Geigerin Sarah Chang bringt den Glamour aus den USA mit. Raphael Gualazzi beweist eindrucksvoll, warum man ihn in Italien als Nachfolger von Paolo Conte sieht. Gabriel Schwabe bestätigt die Kritiker, die ihn auf dem Weg zu einer Weltkarriere wähnen. Wild wird es mit der französischen Band Shaka Ponk. Die Moderatoren sind Alice Tumler und Yared Dibaba.
Die aus einer südkoreanischen Musikerfamilie stammende Sarah Chang ist eine der großen Geigerinnen der Welt. Schon mit fünf wurde sie an der renommierten Julliard School of Music aufgenommen. Wenige Jahre später spielte sie bei Zubin Mehta vor und gab mit acht Jahren ihr Debüt an der Carnegie Hall mit dem New York Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta mit Niccolò Paganinis Konzert Nr. 1. Sie war gerade neun Jahre alt, als sie ihre erste Plattenaufnahme machte.
In den über zwei Jahrzehnten ihrer Karriere trat sie mit allen führenden Orchestern und weltbekannten Dirigenten wie Zubin Mehta, Riccardo Muti und Kurt Masur auf. Sie war Kammermusikpartnerin von Künstlern wie Pinchas Zukerman, Yefim Bronfman, Yo Yo Ma und dem inzwischen verstorbenen Isaac Stern. Highlights der aktuellen Saison sind Auftritte mit der Dresdner Philharmonie, dem Orchestre National de France oder auch dem London Symphony Orchestra. Chang wurde unter anderem mit einem Gramophone Award und dem Avery Fisher Prize ausgezeichnet.
Die Musik von Raphael Gualazzi ist eine Mischung aus Ragtime-Techniken des frühen 20. Jahrhunderts und der sehnsüchtigen Lyrik von Blues, Soul und Jazz in ihrer ursprünglichsten Form. Der typischen Klangfülle von Pre-Jazz und dem Stride Piano von Scott Joplin, Jelly Roll Morton, Fats Waller, Art Tatum und Mary Lou Williams und dem Blues eines Ray Charles und Roosevelt Sykes verleiht Raphael Gualazzi seine ganz eigene, moderne Note. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und schafft eine Verbindung von Tradition und Klassik, in der sich einige der innovativsten und vielseitigsten Künstler unserer Zeit wie Jamiroquai und Ben Harper widerspiegeln. Im Februar 2011 nahm Raphael Gualazzi mit seinem Stück "Follia d’amore" am renommierten Festival di Sanremo teil und heimste sämtliche Preise ein: Er gewann in der Kategorie "Junge Künstler", den Kritikerpreis "Mia Martini" und den Preis der Sala Stampa Radio e TV.
Der Cellist Gabriel Schwabe wurde 1988 in Berlin als Sohn deutsch-spanischer Eltern geboren. Seit 2008 studiert er bei Frans Helmerson an der Kronberg Academy. Er nahm an Meisterkursen von Heinrich Schiff, Janos Starker, David Geringas, Tabea Zimmermann und Gidon Kremer teil. Gabriel Schwabe ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe, unter anderem 2006 beim Grand Prix Emanuel Feuermann. 2007 gewann er den Deutschen Musikwettbewerb des Deutschen Musikrates und wurde von den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern mit dem Solistenpreis ausgezeichnet. Im Februar 2011 gab Gabriel Schwabe mit Dvoráks Cellokonzert sein Debüt beim Londoner Philharmonia Orchestra unter Leitung von Danail Rachev. Im April 2011 war er Solist des Eröffnungskonzerts des Adelaide International Cello Festivals.
Shaka Ponk sind Popkultur in ihrer schönsten, wildesten Form: eine Bande anarchischer, technologie-affiner Typen, die frech zusammenmischen, was sie aus vielen Jahrzehnten Musikgeschichte aufgesogen haben: dreckige Gitarrenriffs, eingängige Poptunes, clevere Beats und mitreißende Ragga-Hip-Hop-Flows. Dazu liefern Shaka Ponk eine umwerfende Multimediashow, die erahnen lässt, wie viel kreatives Potenzial noch in dieser Gruppe steckt. Im Mittelpunkt der im Jahr 2000 geborenen Idee sind stets Frah und Samaha Sam, die extravagante anglo-ägyptische Sängerin, die 2010 zur Band stieß, und das Spektrum von Shaka Ponk um eine große Prise Glamour, Sex und Pop erweiterte.
(pt/wa)