Berlin (mh) – Musikalische Bildung hat eine höhere Wertschätzung verdient, als sie derzeit in der Gesellschaft erkennbar wird. Das sagte Bundespräsident Joachim Gauck am Sonntag bei einem Konzert zum 50-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs "Jugend musiziert". Gauck betonte, "was das Erlernen eines Instruments für die emotionale Entwicklung eines Kindes bedeutet". Musik könne gerade in den Jugendjahren neue Wege eröffnen, "sei es durch die Entdeckung der eigenen Fähigkeiten oder durch das Zugehörigkeitsgefühl in einer Gruppe".
Zu 50 Jahren "Jugend musiziert" gratulierte der Bundespräsident ausdrücklich den Musiklehrern, die "mit ihrem Gespür für Talente und ihrer unerschöpflichen Kreativität" die Spiel- und Sangesfreude ihrer Schüler entwickeln und zugleich Ausdauer anmahnten. "Weil große Kunst meistens ja beides braucht: Leidenschaft und Perfektion", sagte Gauck laut Redemanuskript.
"Jugend musiziert" sei sowohl für die Breiten- als auch die Hochkultur ein Erfolgsmodell. Von den Regionalausscheiden bis zu den hochkarätigen Konzerten der Bundespreisträger zeige der Wettbewerb anschaulich, dass Breitenförderung auch immer wieder Spitzentalente hervorbringe. Angesichts bisweilen schwieriger Rahmenbedingungen betonte Gauck: "Musikalische Bildung in Deutschland braucht beides – Breite und Spitze".
Anlässlich des 50. Gründungsjubiläums von "Jugend musiziert" hatte der Bundespräsident zu einem Wandelkonzert in das Schloss Bellevue eingeladen. Das Programm gestalteten ehemalige Bundespreisträger von "Jugend musiziert", wie die Bratschistin Tabea Zimmermann.
(wa)
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