Gauck würdigt Musikvermittlung der Bremer Kammerphilharmonie

16. Juni 2014 - 15:34 Uhr

Berlin (mh) – Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist am Sonntag gemeinsam mit Schülern der Gesamtschule Bremen Ost beim Bundespräsidenten in Berlin aufgetreten. Zu dem Wandelkonzert im Schloss Bellevue hatte sie Joachim Gauck persönlich eingeladen. Die Kammerphilharmonie sei "ein Orchester, wie es in Deutschland kein zweites gibt", erklärte er laut Redemanuskript.

Deutsche Kammerphilharmonie Bremen beim Bundespräsidenten

Deutsche Kammerphilharmonie Bremen beim Bundespräsidenten

Die Einmaligkeit des Ensembles, das professionelle Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistere, liege in seiner besonderen sozialen Verortung und seinem damit verbundenen herausragenden Engagement in der musikalischen Vermittlung. Die Kammerphilharmonie gehe konsequent ungewohnte und experimentelle Wege. So habe sie ihren Sitz in der Gesamtschule Bremen Ost und probe dort. "Damit ist das Orchester unmittelbar zusammen mit Schülerinnen und Schülern, von denen viele sonst keinen täglichen Umgang mit klassischer Musik und klassischen Instrumenten hätten", sagte Gauck. Dadurch sei ein von beiden Seiten intensiv genutztes "Zukunftslabor" entstanden, "in dem immer wieder neu ausprobiert wird, welchen Ort und welche Bedeutung sogenannte ernste Musik mitten im heutigen Leben haben kann."

Gemeinsam mit den Schülern zeigte die Kammerphilharmonie Auszüge aus der fünften Stadtteil-Oper "Drachensöhne und Feentöchter" sowie aus dem Projekt "Melodie des Lebens" mit dem Komponisten Mark Scheibe. Unter Leitung des estnischen Dirigenten Paavo Järvi führte das Orchester zudem die 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und die Sinfonie Nr. 80 von Joseph Haydn auf.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist eines der renommiertesten Orchester der Welt und hat seit April 2007 ihren Arbeitsmittelpunkt in der Gesamtschule Bremen-Ost. In enger Zusammenarbeit mit Schülern und Lehrern tragen die Musiker dazu bei, die Bedingungen für den benachteiligten Stadtteil spürbar zu verbessern. Das Zukunftslabor gestaltet regelmäßige Projekte und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. 2009 erklärte der damalige Kulturstaatsminister Bernd Neumann das Zukunftslabor zum bundesweiten Modellprojekt im Bereich Kulturelle Bildung.

(wa)

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