Daniel Barenboim & WEDO spielen Beethoven

30. August 2014 - 09:45 Uhr

Sonntag, 31. August 2014 / 00:20 – 02:45 Uhr
ARTE

Musik (Deutschland 2012) Vor und während der Olympischen Sommerspiele 2012 fanden in London auch zahlreiche kulturelle Großereignisse statt. Zu den Höhepunkten zählten sicherlich die Konzerte des von Daniel Barenboim geleiteten West-Eastern Divan Orchestras. Bei den berühmten BBC Proms in der Royal Albert Hall führte es sämtliche neun Symphonien Ludwig van Beethovens auf.

Daniel Barenboim

Daniel Barenboim

Der Zyklus gipfelte am 27. Juli 2012, dem Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele, in der Darbietung der Neunten Symphonie. Dem symphonischen OEuvre Beethovens gegenübergestellt wurde ein zentrales Werk von Pierre Boulez, eines der einflussreichsten Komponisten unserer Zeit.

ARTE zeigt Aufzeichnungen dieser musikalischen Glanzlichter eines ungewöhnlichen Orchesters: Zunächst die Symphonien Nr. 1, Nr. 2, Nr. 4 sowie Nr. 6 "Pastorale", am 07. September folgen ab 01:20 Uhr Ludwig van Beethovens Symphonien Nr. 8 und Nr. 9 sowie "Le Marteau sans maître" von Pierre Boulez.

Daniel Barenboim, der am 15. November 2012 seinen 70. Geburtstag feierte, hat die Beethoven-Symphonien in den vergangenen Jahren intensiv mit seinem Orchester einstudiert und im Rahmen seiner Welttournee bereits mit großem Erfolg in Asien und Südamerika aufgeführt sowie in zahlreichen europäischen Städten, darunter in München, Salzburg, Berlin und Paris. "Beethovens Musik ist universell", sagt Barenboim, "egal, wo in der Welt – sie spricht zu allen Menschen."

Es passt zur Botschaft Beethovens, dass Daniel Barenboim und das von ihm gegründete West-Eastern Divan Orchestra das symphonische Werk des Komponisten nun in die Welt tragen. Der Dirigent und sein Freund Edward Said haben das Ensemble, in dem Juden, Muslime und Christen gemeinsam musizieren, im Jahre 1999 in Weimar gegründet. Barenboims humanistische Botschaft: "Edward Said und ich wollten vor allem ein Forum für junge Musiker aus Nahost schaffen. Ein Forum, in dem man über alles diskutieren kann, nicht unbedingt politisch, sondern menschlich. Wir wollten das Verständnis für den Andersdenkenden fördern. Dass daraus ein Orchester entstand, ist eher ein Zufall – ein Zufall, den wir gern kultiviert haben."

Heute, nach langer, kontinuierlicher Arbeit ist das West-Eastern Divan Orchestra nicht mehr nur ein soziales Projekt im Dienste der Völkerverständigung, sondern ein harmonisch gewachsener, wuchtiger Klangkörper, der die Herausforderungen von Beethovens Musik souverän meistert.

(pt/wa)

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