Musikautorenpreis für Aribert Reimanns Lebenswerk

12. Dezember 2023 - 13:27 Uhr

München/Berlin (MH) – Der Komponist Aribert Reimann erhält den Deutschen Musikautor*innenpreis für sein Lebenswerk. Der 87-Jährige habe sich als wegweisender Komponist und herausragender Künstler einen festen Platz in der Welt der klassischen Musik erarbeitet, teilte die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) am Dienstag mit. Die Auszeichnung soll ihm am 8. Februar 2024 in Berlin verliehen werden.

Aribert Reimann

Aribert Reimann

Reimann habe kompromisslos seine eigene musikalische Sprache entwickelt, die die Hörer in ihrer Verbindung von Expressivität und Klarheit emotional und intellektuell erreiche, aufrüttele und anrühre, erklärte die Jury. "Die Nähe zur menschlichen Stimme macht die Vokalmusik und das Musiktheater zu einem Schwerpunkt seines umfassenden Schaffens. Aribert Reimann konfrontiert uns darin mit den Bedingungen der menschlichen Existenz und ihren Gefährdungen und eröffnet damit einen Raum für Empathie", hieß es in der Begründung weiter. Zudem habe der gebürtige Berliner sein Wissen über Jahrzehnte als Lehrer für das zeitgenössische Lied an Studenten weitergegeben und den Busoni-Kompositionspreis für junge Komponisten gestiftet.

Reimann hat Opern, Orchesterstücke, Kammermusik und Lieder geschaffen. Mit der Oper "Lear" gelang ihm 1978 der internationale Durchbruch. Das Stück wurde seitdem an mehr als 40 Häusern weltweit gespielt und zählt zu den Hauptwerken der Oper im 20. Jahrhundert. Der vielfach ausgezeichnete Tonschöpfer entwickelte Liedkompositionen auf literarische Vorlagen von Autoren wie Ingeborg Bachmann, Paul Celan und James Joyce sowie bis heute prägende Opernkompositionen wie "Medea", "Das Schloss", "Troades" und "Die Gespenstersonate".

Der Deutsche Musikautorenpreis wurde 2009 von der Gema ins Leben gerufen, die ihn jährlich in rund zehn Kategorien vergibt. Während der Corona-Pandemie wurde die 12. Verleihung 2020 abgesagt und 2021 in einer Online-Veranstaltung nachgeholt. 2022 wurde die Auszeichnung in "Deutscher Musikautor*innenpreis" umbenannt, im Jahr darauf waren zwei der zehn Preisträger Frauen.

Die Gema mit Sitz in München vertritt nach eigenen Angaben die Urheberrechte von rund 78.000 Komponisten, Textautoren und Musikverlegern in Deutschland sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt.

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(wa)

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