Länder-Kulturstiftung fördert Eisenacher Richard-Wagner-Sammlung

07. August 2013 - 09:01 Uhr

Weimar/Berlin (mh) – Mit einer Anschubfinanzierung fördert die Kulturstiftung der Länder die Erschließung der Eisenacher Richard-Wagner-Sammlung. Weitere Unterstützung erhalte das mehr als 20.000 Objekte umfassende Archiv von der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena sowie dem Kulturdezernat der Stadt Eisenach, teilte die Musikhochschule Weimar am Dienstag mit.

Prof. Helen Geyer

Die nach eigenen Angaben zweitgrößte Wagner-Sammlung der Welt basiert auf dem Nachlass des Wagner-Verehrers Nicolaus J. Oesterleich (1841-1898). Herzstück ist eine über 5.500 Bücher umfassende Bibliothek, die neben sämtlichen Werken des Komponisten den fast lückenlosen Bestand der Wagner-Sekundärliteratur des 19. Jahrhunderts enthält. Zudem liegen über 200 Handschriften und Originalbriefe Wagners vor, viele weitere Briefe aus dessen Umfeld, originale Aufführungspartituren und Plakate sowie 700 Theaterzettel, 1.000 Fotos und 15.000 Zeitungsausschnitte.

"Das Archivgut bietet ein im höchsten Maße kostbares Material, das nicht nur der Musikwissenschaft neue Erkenntnisse liefert", erklärte die Projektleiterin Prof. Helen Geyer, Direktorin des Instituts für Musikwissenschaft der Weimarer Musikhochschule. Von der teils digitalen Auswertung, die im Internet zugänglich gemacht werden soll, erhoffe man sich vor allem neue Impulse für interdisziplinäre Forschungsfragen. Die Bestände böten nicht nur Zugang zu Wagners kompositorischem und literarischem Schaffen, sondern bildeten auch die musikästhetischen, kulturgeschichtlichen und soziopolitischen Kontroversen des späten 19. Jahrhunderts ab.

Für das kommende Jahr ist bereits eine Sonderausstellung im Eisenacher Stadtschloss geplant. Unter dem Titel "Tristan und Mathilde – Inspiration, Werk, Rezeption" sollen ausgewählte Exponate zu Wagners Musikdrama "Tristan und Isolde" aus den Archivbeständen präsentiert werden.

(wa)

Link:

http://www.hfm-weimar.de/

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