Berlin – Im Kino ist das Werk ein Klassiker und die Story gibt es neuerdings auch als Serie: Fritz Langs "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" sorgte 1931 mit Peter Lorre in der Hauptrolle für Furore und prägte danach ganze Generationen von Filmliebhabern. Jetzt hat die Komische Oper Berlin den Stoff für das Musiktheater aufbereitet – ein Gruselstück, das der Komponist Moritz Eggert vertont und Intendant Barrie Kosky in Szene gesetzt hat. Zur Uraufführung am Sonntagabend, in der vor allem Kinder auf der Bühne stehen, gab es viel Beifall.
Die Geschichte des Triebtäters, der durch die Stadt auf der Suche nach seinen wehrlosen Opfern zieht, von Ganoven aus der Unterwelt gestellt und vor ein Volkstribunal gezerrt wird, ist auch ein Lehrstück über gesellschaftliche Hysterie und dem Ausschlachten von Angst.
Kosky und Chefdramaturg Ulrich Lenz übernehmen die Filmgeschichte weitgehend unverändert, kombinieren aber das Libretto mit Textpassagen des Drehbuchs, Gedichten des Berliner Literaten Walter Mehring (1896-1981) und Kinderliedern.
Für das Auftragswerk der Komischen Oper hat Komponist Eggert Sprache, Musik und Geräusche zu einem zuweilen ohrenbetäubenden Soundtrack verschmolzen. Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis leitet dabei eher eine Bigband als ein klassisches Opernorchester. Synthesizer und Akkordeon gehören zur Ausstattung ebenso dazu wie E-Gitarre und Schlagzeug. Jazz und Gassenhauer, das Klagen des Triebtäters und das Rauschen der Metropole verbinden sich zu einem expressionistischen Klanggemälde.
Der US-amerikanische Bariton Scott Hendricks hetzt als Geplagter über die Bühne. Ist er ein Mörder oder bildet er sich das alles nur ein? Er ist der einzige Erwachsene in diesem Stück, in dem Kinder allmählich die Protagonisten werden. In Masken von Erwachsenen sind die jungen Komparsen und der Kinderchor (Kostüme: Katrin Kath) geschrumpfte Kreaturen, die zum Schluss über "M" richten.
(dpa/MH)
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➜ Opern-Uraufführung "M – Eine Stadt sucht einen Mörder"
(05.05.2019 – 11:00 Uhr)
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