Dresden/Berlin (MH) – Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden macht Orchestermaterialien und Tonaufnahmen zu Opern von Richard Strauss (1864-1949) frei zugänglich. Mit dem Auslaufen des Urheberrechtsschutzes für Strauss' Werke 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten "eröffnen sich neue Möglichkeiten, die vielfältigen Quellen auch im digitalen Raum zugänglich zu machen", sagte die Leiterin der SLUB-Musikabteilung, Barbara Wiermann, am Montag in Dresden. Unter www.slubdd.de/strauss veröffentlicht die Bibliothek ihre eigenen und in der Staatskapelle Dresden aufbewahrte Strauss-Quellen. "So sind sie für Musiker, Wissenschaftler und Liebhaber unkompliziert einsehbar und nutzbar", betonte Wiermann.
Die Sammlung enthalte bisher kaum beachtete autographe Skizzen, etwa zu den Bühnenwerken "Intermezzo", "Die Ägyptische Helena" und "Die Schweigsame Frau". Einsehbar seien ferner Strauss' Briefe an den Generalmusikdirektor Ernst von Schuch und den Kapellmeister Hermann Kutzschbach. Das Bühnengeschehen der "Rosenkavalier"-Uraufführung in Dresden werde durch Bühnenskizzen und Kostümentwürfe Alfred Rollers erlebbar. Zentrale Quellen seien zudem die seit den Ur- und Erstaufführungen genutzten Orchestermaterialien zu bisher zehn Bühnenwerken, darunter "Salome", "Elektra", "Rosenkavalier" und "Die Frau ohne Schatten". Schließlich böten 320 Tonaufnahmen einen Höreindruck der frühen Strauss-Interpretation.
In Dresden wurden neun der insgesamt 15 Strauss-Opern uraufgeführt. Der Komponist, der regelmäßig vor Ort war, kannte und schätzte Sänger, Instrumentalisten und Dirigenten. Für die Semperoper zähle er zu den "Hausgöttern", sagte Dramaturgin Juliane Schunke.
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(wa)
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