Rom (dpa/MH) – Opernstar Placido Domingo (78) hat trotz der Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen ihn ein "ruhiges Gewissen". "Ich habe immer versucht, Gutes zu tun. Jetzt ist da diese problematische und für mich schmerzliche Situation. Sie beschuldigen mich unwahrer Dinge", sagte der Spanier der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" (Montag). "Ich habe nie jemanden missbraucht und nie meine Position ausgenutzt. Mein Gewissen und mein Verstand sind ruhig. Man kann im Leben Fehler machen, aber ich habe nie jemanden angegriffen."
Mehrere Sängerinnen hatten Domingo im Zuge der "MeToo"-Bewegung teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen. Der Spanier hatte die Beschuldigungen zurückgewiesen. Nach den Vorwürfen war er als Chef der Oper in Los Angeles zurückgetreten. Zuvor hatte er angekündigt, nicht mehr an der New Yorker Metropolitan Oper aufzutreten. Auch weitere Auftritte in den USA wurden abgesagt. Die Salzburger Festspiele planen dagegen 2020 weiter mit ihm.
Domingo beklagte seine Lage nach den Vorwürfen. "Ich war viele Stunden zuhause eingeschlossen, ich, der immer gewohnt war, in einem Theater oder auf Reisen oder bei Abendessen zu sein, mit so vielen Leuten um mich herum", sagte er. Jetzt würde er "langsam, langsam" wieder zum Alltag übergehen. "Unter Freunden und Kollegen fühle ich mich unbeschwert."
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(dpa/MH)
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