Bochum – Vom gemütlichen München ins raue Ruhrgebiet – die Ruhrtriennale ist für den neuen Intendanten Johan Simons eine Rückkehr in bekanntes Revier. Fünf Jahre hielt es den niederländischen Theatermacher an den Kammerspielen in München, deren Erfolgskurs er fortsetzte. Nun leitet der 68-Jährige bis 2017 das renommierte experimentelle Theater- und Musikfestival.
Schon unter Gründungsintendant Gerard Mortier war Simons als Regisseur bei der Ruhrtriennale dabei. 2002 inszenierte er mit "Der Fall der Götter" die Geschichte einer machtbesessenen Ruhr-Industriellen-Familie. Erfolg hatte auch sein Arbeiterdrama "Sentimenti" mit einem Bühnenbild aus 16 Tonnen Briketts und Opernmusik von Verdi. In diesem Jahr führt er "Accattone" nach dem gleichnamigen Pasolini-Film mit Bachkantaten in einer Kohlemischhalle auf.
Der am 1. September 1946 im niederländischen Heerjansdam geborene Simons absolvierte eine Tanzausbildung und ein Schauspielstudium. Mit seiner Truppe Hollandia inszenierte er Stücke in der holländischen Provinz in Fabrikhallen, Ställen oder Kirchen. Von 2005 bis 2010 leitete er das Stadttheater NT Gent. Mehrere Inszenierungen von Simons wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
(dpa/MH)
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