Barenboim: Festtage der Berliner Staatsoper 2018 im renovierten Haus – Verdi und Wagner

09. April 2017 - 12:37 Uhr

Berlin – Vor der Wiedereröffnung der Berliner Staatsoper Unter den Linden planen Generalmusikdirektor Daniel Barenboim und Intendant Jürgen Flimm bereits die Festtage für kommendes Jahr im sanierten Haus. Bei dem alljährlichen, von Barenboim 1996 gestarteten Festival der Staatsoper stehen 2018 mit Gustav Mahler und Claude Debussy zwei Komponisten im Mittelpunkt, die als Wegbreiter der Moderne gelten.

Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin

Daniel Barenboim und
die Staatskapelle Berlin

Außerdem wird die Staatsoper zu den Festtagen (24. März bis 2. April 2018) Giuseppe Verdis Oper "Falstaff" in einer Regierarbeit des italienischen Film- und Theaterregisseurs Mario Martone mit Michael Volle in der Titelpartie neu produzieren. Auf dem Programm steht – wie bereits in diesem Jahr – die Wiederauflage der viel gelobten "Parsifal"-Inszenierung von Dmitri Tcherniakov, für die Starsopranistin Nina Stemme in der Rolle der Kundry neu dazu kommt.

Wagner und Verdi, die wohl wichtigsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts, wurden mit einem Abstand von nur wenigen Monaten 1813 geboren, als Komponisten sind sie aber grundverschieden, wie Barenboim sagte. "Wagners Musik ist vor allem Raum greifend", erklärte der GMD, Verdi verbreite mit seiner ausgefeilten Rhythmik und den verzögerten Schlussnoten oft ein Gefühl der Bedrohung.

Wie in diesem Jahr werden 2018 wieder die Wiener Philharmoniker zu Gast in Berlin sein – mit Gustav Mahlers 7. Sinfonie. Die "Wiener" sind eines der wenigen Orchester, das Barenboim neben der Staatskapelle dirigiert, das andere sind die Berliner Philharmoniker.

Zum 100. Todesjahr Debussys (1862-1918) wolle er in einem Konzert mit der Staatskapelle Berlin ausschließlich Werke des französischen Komponisten aufführen, sagte Barenboim. "Debussy hat wie Bach, Beethoven und Wagner der Entwicklung der Musik entscheidende Impulse gegeben." Debussy habe die Grenzen der Harmonie ausgelotet und mit seinen schwerelos wirkenden Klängen den Impressionismus in der Musik begründet.

Auch am Klavier wird Barenboim ein weitgehend Debussy gewidmetes Programm spielen – zusammen mit der Pianistin Martha Argerich vierhändig und an zwei Klavieren. Die Argentinierin gehört mittlerweile zu den immer wiederkehrenden Gästen der Festtage.

Debussy wird auch mit einem selten gespielten Orchesterstück gewürdigt: "Le Martyre de San Sebastien", das der Franzose für Klavier und weibliche Stimmen komponierte. Neben Argerich werden in der Philharmonie Anna Prohaska, Marianne Crebassa und Anna Lapkovskaja singen, die Schauspielerin Maria Furtwängler tritt als Sprecherin auf.

Nach den bisherigen Plänen soll die Oper am 3. Oktober für das Publikum wiedereröffnen. Es soll aber nach Angaben der Senatsbauverwaltung eine "schrittweise Eröffnung" werden, da zu dem geplanten Termin nicht alle Arbeiten im sanierten Haus beendet sein werden.

(dpa/MH)

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