München/Berlin (MH) – Der internationale Ernst von Siemens Musikpreis geht in diesem Jahr an die englische Komponistin Rebecca Saunders. Das Kuratorium zeichne die 51-Jährige für ein kompositorisches Werk aus, das "bedeutende Spuren in der Musikgeschichte der Gegenwärt hinterlässt", erklärte die Ernst von Siemens Musikstiftung am Donnerstag. Die Auszeichnung ist mit 250.000 Euro dotiert und zählt zu den wichtigsten Musikpreisen weltweit.
Die in London geborene und in Berlin lebende Komponistin habe sich "mit jedem Stück einen weiteren Schritt gewagt und beispiellos ihre eigene Klangsprache weiterentwickelt", hieß es in der Begründung. Saunders habe ihre Arbeit einmal als Versuch beschrieben, Klänge aus einer Oberfläche scheinbarer Stille zu lösen und zu formen. Wie gut ihr dies gelinge, bewiesen "über 60 bemerkenswerte Werke nahezu aller Gattungen", eine eindrucksvolle Liste an Musikern und Klangkörpern, mit denen sie zusammenarbeitet, sowie bedeutende Preise und Auszeichnungen.
Die Preisverleihung findet am 7. Juni im Münchner Prinzregententheater statt. Dabei werden auch drei Förderpreise an junge, vielversprechende Komponisten vergeben. Deren Namen sollen Ende Februar bekanntgegeben werden. Das Ensemble Musikfabrik spielt unter der Leitung von Enno Poppe Saunders' Stück "Skin" (2016) für Sopran und 13 Instrumente. Mit dem niederländischen Trompeter Marco Blaauw hält beim Ernst von Siemens Musikpreis erstmals ein Interpret die Laudatio auf einen Komponisten.
Die in der Schweiz ansässige Ernst von Siemens Musikstiftung vergibt in diesem Jahr mehr als 3,5 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Unterstützt werden weltweit rund 120 Projekte im zeitgenössischen Musikbereich. Gefördert werden vor allem Kompositionsaufträge, aber auch Festivals, Konzerte, Kinder- und Jugendprojekte.
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(wa)
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