Salzburg – Eine Neuinszenierung der selten gespielten Oper "Médée" von Luigi Cherubini ist am Dienstag vom Salzburger Festspielpublikum gefeiert worden. Die junge russische Sopranistin Elena Stikhina gab in der Titelrolle der mythischen Kindsmörderin ihr Debüt bei den Festspielen und wurde mit einem Beifallsorkan bedacht. Der Applaus für den tschechischen Tenor Pavel Cernoch als Jason, den Vater ihrer Kinder, der sie wegen einer anderen Frau verlassen hatte, fiel dagegen etwas schwächer aus. Viel Zustimmung auch für das robuste Breitwand-Dirigat von Thomas Hengelbrock. Er leitete die Wiener Philharmoniker und die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor.
Ebenfalls starken Applaus und überraschenderweise keine Buhrufe gab es für das Regieteam um den australisch-schweizerischen Regisseur Simon Stone, der den antiken Mythos radikal in die Jetztzeit verlegte. Er inszenierte im Großen Festspielhaus einen mörderischen Ehekrimi im Salzburgischen Halbweltmilieu. Am Ende verbrennt sich Médée, nachdem sie ihren Schwiegervater Créon und Dircé, die neue Gattin des treulosen Jason, erdolcht hat, zusammen mit ihren Kindern in einem Auto an einer Tankstelle im voralpinen Outback.
(dpa/MH)
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