(mh) – "Warum ist Musik wichtig?" – Dieser Frage widmet sich Professor Kai Martin in seiner Antrittsvorlesung am Mittwoch. Damit will er auch einen Beitrag "zur aktuellen Diskussion über musikalische Bildung" leisten. Seit Oktober 2012 ist Martin neuer Professor für Musikdidaktik am Institut für Schulmusik und Kirchenmusik der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar.
Martins Forschungsschwerpunkte liegen in der Philosophie der Musikerziehung und der interdisziplinären Verknüpfung von historischer Musikwissenschaft und -pädagogik. Er war unter anderem Gymnasiallehrer für Musik und Geschichte, unterrichtete Saxophon an einer Musikschule und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikpädagogische Forschung der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Noch immer spielt er leidenschaftlich gern Klarinette im "Salonorchester Hannover Grammophons".
"Die Frage ist, ob wir uns von den Anforderungen und Zwängen des Alltagslebens und damit auch der Nutzenfrage in irgendeiner Weise distanzieren können", erklärte der 1963 in Hannover geborene Martin in einem Interview mit dem Hochschul-Magazin "LISZT". "Ein Soziologe hat einmal gesagt, dass heute alles auf die Fähigkeit hinausliefe, sich lebenslang marktkonform zu optimieren. Doch wenn wir Musik hören und uns darauf einlassen, dann passiert etwas in uns. Wir sind in einem anderen Gemütszustand, fühlen uns anders als vorher und gewinnen möglicherweise eine andere Perspektive auf unsere Alltagswelt, möglicherweise auch auf unser bisheriges Leben. Da geht es um Persönlichkeitsentwicklung, um Bildung im emphatischen Sinne."
Die Antrittsvorlesung beginnt am Mittwoch, 24. April 2013, um 19:00 Uhr im Saal Am Palais in Weimar.
(wa)
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