Kultursenator: Entscheidung über Barenboim bis Sommer

17. April 2019 - 18:56 Uhr

Berlin – Über die Zukunft des wegen seines Führungsstils kritisierten Stardirigenten Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden will der zuständige Kultursenator Klaus Lederer bis Sommer entscheiden.

Daniel Barenboim

Daniel Barenboim

"Ich führe derzeit viele Gespräche mit allen Beteiligten", sagte der Linke-Politiker am Mittwoch in Berlin. "Ich will am Ende selbst dafür ein Gefühl haben." Man müsse vor allem mit den Menschen reden, die mit ihm arbeiten. Ausschlaggebend sei dabei die Frage, was das Orchester wolle. "Wenn ich dieses ordentliche Programm absolviert habe, wird es eine Entscheidung geben."

Lederer will dabei auch Untersuchungen zum umstrittenen Führungsstil Barenboims berücksichtigen. "Natürlich fließen die Ergebnisse ein, das wäre ja sonst absurd." Die Ergebnisse der internen Untersuchung durch Opernintendant Matthias Schulz lägen ihm noch nicht vor.

Nach Kritik ehemaliger Staatskapelle-Musiker am Führungsstil Barenboims hatte sich das Orchester hinter seinen Chef gestellt. Schulz hatte sich für eine "offene, wertschätzende Unternehmenskultur" ausgesprochen.

Der 76 Jahre alte Barenboim selbst wies die Vorwürfe zurück. Es gebe immer wieder Differenzen zwischen Dirigenten und Musikern. Er sieht die Vorwürfe als Teil einer Kampagne vor dem Hintergrund seiner Vertragsverhandlungen.

Die Staatskapelle Berlin hatte Barenboim vor 28 Jahren zum Generalmusikdirektor gewählt und im Jahr 2000 zum Chefdirigenten auf Lebenszeit ernannt. Aktuell laufen Gespräche über eine Verlängerung seines Vertrages als Generalmusikdirektor, der 2022 endet.

(dpa/MH)

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