Wanda-Landowska-Ausstellung endet mit Konzert

09. November 2011 - 06:58 Uhr

Noch bis Sonntag, den 13. November 2011, ist die Sonderausstellung "Erinnerungen an Wanda Landowska" im Bachhaus Eisenach geöffnet. Die polnische Pianistin (1879-1959) gilt als die "Wiederentdeckerin des Cembalos" und hat die heutige Bach-Aufführungspraxis auf historischen Instrumenten beeinflusst wie niemand sonst. Zur Finissage der Ausstellung findet das Konzert "Bach und die polnischen Könige" mit dem Ensemble "Silva Rerum" aus Danzig statt.

Ausstellungsplakat

1911 hatte das weltweit erste und älteste Museum, das dem großen deutschen Komponisten des Barock gewidmet ist, die Landowska zu einem "Duell zwischen Cembalo und Klavier" nach Eisenach geladen. Ihr dortiger Sieg unter "endlosen Ovationen" führte zu einer Einladung zum Bachfest in Breslau 1912, das der Verwendung des Cembalos für die Interpretation von Bachs Werken den endgültigen Durchbruch brachte. In Breslau konzertierte die Landowska übrigens erstmals auf einem Cembalo, das sie von der berühmten französischen Piano-Manufaktur Pleyel nach eigenen Vorgaben hatte anfertigen lassen. Orientiert hatte sie sich dabei an dem "Bach-Cembalo", das sie schon 1896 in Berlin gesehen hatte und das noch heute im dortigen Musikinstrumenten-Museum ausgestellt ist.

Wanda Landowska war zugleich einer der ersten weiblichen "Stars" der Musik. Die Sonderausstellung knüpft an die geradezu kultartige Verehrung der Cembalistin zu ihrer Zeit an. Gezeigt werden Autogramme, Kleidungsstücke und Hausrat, ihre bei Konzerten benutzten samtenen Schuhe, Essgeschirr, Röntgenaufnahmen ihrer Hände und vieles mehr. Auch zu hören ist Wanda Landowska in der Ausstellung, hat sie doch auch einige der ersten Tonaufnahmen gemacht, bis zu ihrem Tod fast 200 verschiedene.

Silva Rerum

Das Konzert zum Abschluss der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Verhältnis Johann Sebastian Bachs zum polnischen Königshof. Denn Bach wurde 1736 zum "Königlich-polnischen Hof-Compositeur" ernannt – August II. der Starke und sein Sohn August III. waren damals nicht nur Kurfürsten von Sachsen, sondern auch gewählte Könige von Polen. Das renommierte Ensemble für Alte Musik "Silva Rerum" wird mit Kompositionen von Heinichen, Bach, Händel, Friedrich dem Großen und Scarlatti die höfische Kultur und Bachs Beziehungen zum polnischen Königshof zum Leben erwecken.

Das Konzert am 13. November 2011 im Bachhaus Eisenach beginnt um 19:30 Uhr. Es ist eine Veranstaltung des Deutsch-Polnischen Instituts in Leipzig. Aufgrund der Förderung beträgt der Eintrittspreis für dieses Konzert nur 5,- Euro. Der Vorverkauf läuft.

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Bach “auf seine Art spielen”: Das Cembalo der Wanda Landowska

(wa)

http://www.bachhaus.de

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