Hanns Eisler: Zu früh? Zu spät?

04. September 2012 - 08:09 Uhr

Donnerstag, 06. September 2012 / 00:15 – 01:15 Uhr
BR-alpha

Dokumentation (Deutschland 1973) Der aus Österreich stammende Musiker Hanns Eisler (1898-1962) floh in den 1930-er Jahren vor den Nationalsozialisten in die USA. Bekannt ist er heute vor allem als Komponist von Arbeiter-Kampfliedern und der DDR-Nationalhymne. Fast vergessen hingegen ist sein Einfluss auf die Filmmusik. Dabei hat er mit einigen der großen Regisseuren des 20. Jahrhunderts zusammengearbeitet. Zweimal wurde er sogar für den "Oscar" nominiert.

Hanns Eisler

Nach seinem Auftritt vor dem berüchtigten McCarthy-Ausschuss zur Überprüfung antiamerikanischer Umtriebe ging Eisler in die DDR. Aber auch dort erlaubten ihm die politischen Verhältnisse nicht, seine Arbeit unbehelligt fortzuführen.

Aus dokumentarischem Material sowie Aussagen von Schülern und Freunden entstand 1973 ein zeitgemäßes Bild des umstrittenen Komponisten. Die Dokumentation wollte vor allem mit dem Klischee aufräumen, das Eisler lediglich als Komponisten der Hymne der DDR und einiger linker Agitationslieder sieht. Gezeigt werden vor allem Eislers musikalische Herkunft aus der Schönberg-Schule und die Dramaturgie der Filmmusik, die Eisler zusammen mit Adorno in der Emigration entwickelt hat.

Hanns Eisler starb vor 50 Jahren, am 06. September 1962, in Ost-Berlin.

(pt/wa)

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