Weimarer Meisterkurse: Stargeigerin Midori feilt an Bühnenpräsenz

26. Juli 2013 - 09:32 Uhr

Weimar – Sukzessiv richtet Midori ihren Körper auf, schwingt dabei ihren Kopf leicht nach hinten. Der Melodie weiter folgend, beugt sie sich im nächsten Moment wieder nach vorn. "Du musst dich mit der Musik bewegen, insbesondere bei Tonleitern", sagt die Stargeigerin, die ihre letzten Unterrichtsstunden bei den diesjährigen Weimarer Meisterkursen an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gibt.

Meisterkurs mit Midori

Mit ihrem Schüler Hitoshi Ooka feilt sie an der zweiten Partita aus Bachs Zyklus für Solo-Violine. Es ist die vierte gemeinsame Stunde – und Midori Goto möchte abschließend an der Bühnenpräsenz des 27-Jährigen arbeiten.

"Achte für deine Bewegungen genau auf die Töne", rät die Geigerin. Normalerweise würde man bei hohen Tönen keinen Schritt nach vorn machen. Hitoshi Ooka nimmt die Hinweise wissbegierig auf und setzt sie sogleich um. Abwechselnd blickt die 41-Jährige zwischen ihm und dem Notenblatt hin und her.

Es macht ihr sichtlich Spaß, mit ihrem Schüler an Bach zu arbeiten: "Die Partita hat so viele schöne Momente." Die wolle sie aus ihm herausholen. Dafür rät ihm Midori, die in diesem Jahr schon ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiert, die Klangfarbe genau so zu wählen, wie er sie sich wünsche. "Aber das ist nur meine Meinung. Und die ist nicht Gesetz."

Auf die Frage, wie er den Meisterkurs zusammenfassen würde, breitet sich ein großes Lächeln auf Hitoshi Ookas Gesicht aus. Dann sagt er: "Einfach super, ich bin total begeistert." Der junge Japaner studiert derzeit im Master an der Universität der Künste in Berlin und ist der renommierten Violinistin in Weimar zum ersten Mal begegnet. "Ich habe schon von Vielen gehört, dass sie sehr gut unterrichtet. Das hat sich vollends bestätigt", meint der Geiger. Alles, was sie über Musik wisse, habe sie versucht, ihm zu vermitteln.

(Von Ina Schwanse)

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