Durchnässte Notenblätter im Stephansdom gerettet

25. Juli 2019 - 16:00 Uhr

Wien/Berlin (MH) – Das historische Musikarchiv im Wiener Stephansdom ist ein Jahr nach einem Wasserschaden gerettet. Tausende, teils wertvolle und einzigartige Notenblätter aus drei Jahrhunderten wurden getrocknet und wieder aufbereitet, teilte die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Donnerstag mit. Studenten der Universität Wien haben unter der Leitung von ÖAW-Musikwissenschaftlerin Elisabeth Hilscher die historischen Quellen zwei Semester lang professionell gereinigt, dokumentiert und katalogisiert. Damit könnten die Musikalien in Kürze an ihrem neuen Platz im Domarchiv verwahrt und wieder für Forschung und Musikpraxis zugänglich gemacht werden.

Reinigen der Notenblätter

Reinigen der Notenblätter

Im Curhaus des Stephansdoms hatte in einem Archivraum lange Zeit unbemerkt ein tropfender Wasserhahn die historischen Bestände durchfeuchtet. Nach der ersten Bergung zeigten die Notenblätter Schimmelflecken, verwaschene Tinte und gewelltes Papier. So schienen die Dokumente unrettbar. Die 557 Signaturen waren der letzte Rest des historischen Dommusikarchivs, das 1945 durch Brand fast vollständig zerstört wurde.

Zu den wertvollsten nun restaurierten Beständen zählen Hymnare aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert sowie Abschriften von Georg Reutters dem Jüngeren, Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn sowie dessen Bruder Michael Haydn aus der Zeit um 1800.

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(wa)

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