Berliner Philharmoniker beeindrucken mit Europakonzert

01. Mai 2022 - 15:51 Uhr

Liepāja (MH) – Mit ihrem diesjährigen Europakonzert haben die Berliner Philharmoniker ein starkes Statement der Solidarität mit der Ukraine gesetzt. In der fast ausverkauften "Great Amber"-Konzerthalle im lettischen Liepāja gab es am Sonntag Applaus im Stehen.

Europakonzert Berliner Philharmoniker

Europakonzert Berliner Philharmoniker

Die Philharmoniker hatten das ursprünglich in der ukrainischen Hafenstadt Odessa geplante Konzert zu ihrem 140. Geburtstag wegen des russischen Angriffs kurzfristig in die Ostsee-Stadt Liepāja verlegt. Auch das Programm des Konzerts wurde geändert und fokussierte sich auf Komponisten, deren musikalische Botschaft von Freiheit und Selbstbestimmung handelt. Zur Eröffnung erklang die "Musica dolorosa" des Letten Pēteris Vasks, der persönlich anwesend war, gefolgt von der Elegie für Streichorchester des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov.

Die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča, gekleidet in den Farben der ukrainischen Flagge, interpretierte Folk Songs von Luciano Berio mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Temperamenten. Auch die Auswahl dieser Stücke hatte symbolische Bedeutung: In Estland, Lettland und Litauen waren Volkslieder Teil der "Singenden Revolution", mit der die drei baltischen Länder Anfang der 1990er Jahre die Wiedererlangung ihrer Unabhängigkeit erkämpften.

In der für ihre hervorragende Akustik gelobten, 2015 eröffneten "Great Amber"-Konzerthalle interpretierten die Philharmoniker auch die Rhapsodie "Taras Bulba" von Leoš Janácek und die "Finlandia" von Jean Sibelius. Unter der Leitung von Chefdirigent Kirill Petrenko konnten die Musiker ihr breites Klangfarbenspektrum und exzellentes Können frei entfalten. Das begeisterte Publikum, darunter Lettlands Staatspräsident Egils Levits und Kulturminister Nauris Puntulis, hätte sich am Schluss sicherlich eine Zugabe gewünscht.

Mit dem Europakonzert erinnern die Berliner Philharmoniker jährlich an ihr Gründungsdatum, den 1. Mai 1882. Es findet an wechselnden, kulturgeschichtlich bedeutenden Orten in Europa statt.

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(ar/wa)

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