Leipzig/Berlin (mh) – Der Internationale Mendelssohn-Preis zu Leipzig wird in diesem Jahr an Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher und das Gewandhaus-Quartett verliehen. Das teilte der Leipziger Oberbürgermeister und Vorsitzende des Stiftungsrates der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung, Burkhard Jung, am Montag mit. Die Auszeichnungen werden am 20. September 2014 im Leipziger Gewandhaus übergeben.
Hans-Dietrich Genscher
Mit Genscher würdige man eine Persönlichkeit, die "sehr eng mit den Ereignissen um die Friedliche Revolution verbunden ist", welche vor 25 Jahren zur Wiedervereinigung Deutschlands geführt hätten, hieß es in der Jurybegründung. Sein Einsatz "für eine intensive Zusammenarbeit in Europa, für ein ganzheitliches, global verantwortungsvolles Denken" entspreche ganz dem aufklärerischen Geist Felix Mendelssohn Bartholdys.
Das 1808 gegründete Gewandhaus-Quartett zeichne ein beachtliches Bild abendländischer Musikgeschichte, erklärte die Jury. Die älteste ohne Unterbrechung existierende Streichquartettformation sei "ein Ensembles von Weltruhm". Die heutigen Mitglieder des Quartetts engagierten sich besonders für die Pflege von Mendelssohns musikalischem Erbe, was erfolgreiche CD-Aufnahmen und Konzerte in den renommiertesten Konzerthäusern der Welt bewiesen.
Gewandhaus-Quartett
Mit dem seit 2007 verliehenen Preis würdigt die Mendelssohn-Stiftung Persönlichkeiten, die sich im Sinne von Mendelssohns künstlerischem und gesellschaftlichem Wirken verdient gemacht haben. Der Namenspatron war nicht nur ein international einflussreicher Komponist und Dirigent, sondern widmete sich auch Malerei, Poesie und dem klassischen Altertum. Zudem engagierte sich Mendelssohn für die soziale Anerkennung des Musikerberufes. Bisherige Preisträger waren unter anderem Kurt Masur, Richard von Weizsäcker, Thomas Hampson, Harald Schmidt, Marcel Reich-Ranicki und Iris Berben.
Das Festkonzert zur diesjährigen achten Verleihung des Mendelssohn-Preises gestalten das Gewandhausorchester unter der Leitung von Marc Minkowski und die Sopranistin Magdalena Kožena. Auf dem Programm stehen Hector Berlioz' "Les nuits d´été op. 7" und die "Reformations-Sinfonie" von Felix Mendelssohn Bartholdy.
(wa)
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