Jahres-Rückblick 2018 in der klassischen Musik – Juni

28. Dezember 2018 - 10:10 Uhr

Berlin (MH) – Der Deutsche Bühnenverein verabschiedet einen Verhaltenskodex gegen sexuelle Übergriffe. Und Simon Rattle tritt nach 16 Jahren als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker ab. Diese und andere Ereignisse prägten den Monat Juni 2018 in der klassischen Musik.

Sir Simon Rattle

Sir Simon Rattle

4. Juni
Das Dallas Symphony Orchestra ernennt Fabio Luisi zum neuen Chefdirigenten. Der Italiener (59) tritt 2019/20 als designierter Music Director an und 2020/21 offiziell. Er folgt auf Jaap van Zweden, dessen Amtszeit in diesem Mai nach zehn Jahren endete.

5. Juni
Die Alte Oper Frankfurt erweitert ihr Programm "Pegasus – Musik erleben" für Kinder, Jugendliche und Familien. Statt 135 Veranstaltungen gibt es im kommenden Jahr 163. Möglich wird das, weil die Stadt Frankfurt die Zuschüsse um 150.000 Euro erhöht.

5. Juni
Die Wiener Philharmoniker ernennen den lettischen Dirigenten Mariss Jansons (75) zu ihrem Ehrenmitglied. Jansons hat das Orchester seit 1992 bereits 110 Mal geleitet. Es sei "stets aufs Neue ein musikalisches Glücksgefühl und unvergessliches Erlebnis", sagt er.

7. Juni
Die Bregenzer Festspiele bringen 2021 erstmals die Oper "Madame Butterfly" auf die Seebühne. Es ist das vierte Puccini-Werk im Spielplan. Als Regisseur gibt Andreas Homoki sein Festspiele-Debüt. 2019 und 2020 soll Verdis "Rigoletto" gezeigt werden.

8. Juni
Der Geschäftsführer der Theater und Philharmonie Essen (TUP), Berger Bergmann, bleibt bis 2024 im Amt. Der Aufsichtsrat verlängert seinen 2019 endenden Vertrag um fünf Jahre. Bergmann ist seit 2008 Geschäftsführer der TUP.

9. Juni
Der Deutsche Bühnenverein verabschiedet auf seiner Jahreshauptversammlung einen "wertebasierten Verhaltenskodex zur Prävention von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch".

11. Juni
Das Leipziger Bachfest vollendet seinen ersten Kantaten-Ring. Dabei wurden innerhalb von 48 Stunden 33 ausgewählte geistliche Kantaten von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Alle neun Konzerte waren nach Veranstalterangaben ausverkauft.

12. Juni
Der Generalmusikdirektor der Theater & Philharmonie Thüringen, Laurent Wagner (58), gibt seinen Posten im Sommer 2020 ab. Er wolle nach dann sieben Jahren einen neuen Abschnitt sowohl für sich, als auch für das Haus in Gera und Altenburg erwirken, erklärt er.

12. Juni
Das Land Sachsen will die Träger kommunaler Theater und Orchester finanziell unterstützen. 28 Millionen Euro über die nächsten vier Jahre sollen eine bessere Bezahlung der Beschäftigten ermöglichen.

13. Juni
Die Musikerbe-Stätten der Stadt Leipzig erhalten das Europäische Kulturerbe-Siegel. EU-Kulturkommissar Tibor Navracsics überreicht die Siegel stellvertretend an Stätten wie die Thomaskirche, das Bach-Archiv und das Gewandhaus.

14. Juni
Die Wuppertaler Intendanten Berthold Schneider (Oper) und Thomas Braus (Schauspiel) verlängern ihre Verträge bis 2023. Das soll dem Betrieb Kontinuität geben, so Oberbürgermeister Mucke. Generalmusikdirektorin Julia Jones bleibt bis 2021.

15. Juni
Der Dirigent Enoch zu Guttenberg stirbt überraschend mit 71 Jahren in München.

16. Juni
Der russische Dirigent Gennadi Roschdestwenski stirbt mit 87 Jahren in seiner Heimatstadt Moskau. Medienberichten zufolge erlag er einer langen Krankheit.

18. Juni
Der ukrainische Dirigent Kirill Karabits gibt nach der Spielzeit 2018/19 die musikalische Leitung am Deutschen Nationaltheater Weimar ab. Die von beiden Seiten angestrebte Verlängerung seines Drei-Jahres-Vertrages sei nicht erreicht worden.

19. Juni
Der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (36), bleibt für weitere fünf Spielzeiten im Amt. Der Tscheche unterzeichnet einen Vertrag bis 2026. Er trat 2016 an und ist der fünfte Chefdirigent in der 75-jährigen Geschichte des Orchesters.

19. Juni
Das Leipziger Gewandhausorchester startet seine erste "Boston Week": In Kooperation mit dem Boston Symphony Orchestra stehen Kammermusikkonzerte, Vorträge und Gespräche auf dem Programm. Dazu gibt es ein Großes Concert unter der Leitung von Andris Nelsons.

20. Juni
Christoph Eschenbach (78) unterzeichnet seinen Vertrag als Chefdirigent des Berliner Konzerthausorchesters. Der 78-Jährige übernimmt 2019 die Nachfolge von Iván Fischer. Mit Eschenbach will das Konzerthaus im Jahr 2021 seinen 200. Geburtstag feiern.

24. Juni
Sir Simon Rattle hat seinen letzten Auftritt als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Nach 16 Jahren im Amt verspricht er dem Publikum in der Waldbühne: "Wir sehen uns bald wieder." In der Vorwoche hatte er sein Abschiedskonzert in der Philharmonie gegeben.

25. Juni
Die Symphoniker Hamburg starten ein neues Festival mit Martha Argerich. Eine Woche lang konzertiert die Pianistin jeden Abend mit anderen Kollegen. Das Format erinnert an das "Progetto Martha Argerich", das sie von 2002 bis 2016 in Lugano veranstaltet hat.

27. Juni
Der Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker, Steven Sloane, will zum Ende der Saison 2020/21 aufhören. Er leitet das Orchester seit 1994. Oberbürgermeister Eiskirch schlägt vor, den US-Amerikaner zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit zu ernennen.

29. Juni
Im Rechtsstreit zwischen dem gekündigten Opernintendanten Serge Dorny und dem Freistaat Sachsen schließen beide Seiten einen Vergleich. Der Belgier erhält 350.000 Euro, nicht das Volumen seines Vertrages von rund 1,7 Millionen Euro.

30. Juni
Rund dreieinhalb Wochen vor Beginn stehen die Bayreuther Festspiele ohne Lohengrin da. Tenor Roberto Alagna sagt ab. Seine Agentur erklärt, er habe die Partie nicht hinreichend einstudieren können. Die Festspielmacher suchen nun nach einem neuen Sänger.

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(wa)

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