Musikschulen fehlen Fachkräfte

30. April 2023 - 19:54 Uhr

Kassel/Berlin (MH) – Die öffentlichen Musikschulen in Deutschland erleben nach der Coronapandemie eine große Aufbruchstimmung. "Menschen brauchen Musik, und Musikschulen werden mehr denn je gebraucht", sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Friedrich Koh-Dolge am Sonntag in Kassel zum Abschluss des 26. Musikschulkongresses.

Musikschulkongress 2023

Musikschulkongress 2023

Den Musikschulen fehlten jedoch immer mehr Fachkräfte. Den altersbedingt ausscheidenden Lehrern folgten zu wenige Hochschulabsolventen nach. "Hauptursache dieser Entwicklung ist das über die letzten Jahre unattraktiver gewordene Berufsbild von Musikschullehrkräften", erklärte der VdM-Vorsitzende.

Dafür verantwortlich seien verschlechterte Arbeitsbedingungen und teilweise ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse sowie unzureichende Vergütungsstrukturen. Die Musikschulen müssten auch in Zukunft ihren Auftrag wohnortnaher Versorgung mit Angeboten musikalischer Bildung erfüllen können, betonte Koh-Dolge. Der VdM fordert von den kommunalen Spitzenverbänden und den Arbeitgeberverbänden eine Überprüfung des Tarifgefüges für Musikschullehrkräfte. Die Vorsitzende der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, Susanne Rode-Breymann, erklärte, dass musikalische Bildung wichtig für die Gesellschaft sei und daher vernünftig bezahlt werden müsse.

Der Verband deutscher Musikschulen ist der Fach- und Trägerverband der öffentlichen gemeinnützigen Musikschulen. An bundesweit 21.000 Unterrichtsstätten lernen den Angaben zufolge etwa 1,4 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei 37.000 Fachlehrkräften das Musizieren.

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(wa)

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