Bonn/Berlin (mh) – Das Berufsfeld der Musikpädagogik muss attraktiver werden hinsichtlich Anstellungsverträgen und angemessener Bezahlung. Das erklärte der Vorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Ulrich Rademacher, am Montag in Bonn. Er reagierte damit auf eine aktuelle Studie, nach der in den letzten Jahren überdurchschnittlich wenig Instrumental- und Vokalpädagogen auf den Berufsmarkt gekommen sind.
"Das Musikpädagogikstudium an den Musikhochschulen muss deutlich mehr Ansehen und Anerkennung gewinnen", forderte Rademacher. Nur so könne gewährleistet werden, "dass es auch weiterhin ausreichend musikalischen Nachwuchs und damit auch in Zukunft noch ein Musikland Deutschland gibt."
Die Breitenförderung ab dem frühen Kindesalter wie auch die Spitzenförderung seien die Basis für die weltweit bekannte Musikkultur Deutschlands, sagte Rademacher. Aufgrund fehlender Fachkräfte gebe es jedoch beim Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen hohe Ausfallquoten. Gleichzeitig steige der Bedarf an Musikschullehrern, etwa im Hinblick auf Musikalisierungsprogramme wie "Jedem Kind ein Instrument" (JeKi) oder "Jedem Kind seine Stimme" (JEKISS). Daher müsse "dringend etwas unternommen werden", um allen Kindern und Jugendlichen den Zugang zum aktiven Musizieren zu ermöglichen, betonte der VdM-Vorsitzende.
Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) hatte in der vergangenen Woche Berechnungen zur Zahl der Musikstudenten veröffentlicht. Diese ist zwar im Zehn-Jahres-Vergleich weiter angestiegen, bei der Musikpädagogik jedoch erheblich zurückgegangen.
(wa)
Zahl der Musikstudenten weiter steigend (25.06.2013)
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