Verschollene Telemann-Oper "Germanicus" im Theater Osnabrück

20. Juni 2015 - 11:29 Uhr

Osnabrück (MH) – Eine wahre Opernrarität bringt das Theater Osnabrück am (heutigen) Samstag auf die Bühne: Erstmals seit mehr als 300 Jahren wird die Oper "Germanicus" von Georg Philipp Telemann szenisch aufgeführt. Die Frühwerke des Komponisten Telemann (1681 – 1767) galten als verschlossen. Dem Leipziger Musikwissenschaftler Michael Maul sei es nun gelungen, eine in der Frankfurter Universitätsbibliothek lagernde Ariensammlung der 1704 uraufgeführten Oper "Germanicus" zuzuordnen, teilte das Theater mit.

Germanicus und Agrippina

Germanicus und Agrippina

Die Handlung spielt im Jahr 15 nach Christus, als der römische Feldherr Germanicus nach Germanien zieht, um die Niederlage des Varus sechs Jahre zuvor zu rächen.

Das Theater Osnabrück zeigt eine eigens eingerichtete Fassung, ergänzt durch Rezitative aus der italienischen Oper "Germanico sul Reno" von Giovanni Legrenzi, die Telemann und seiner Librettistin Christine Dorothea Lachs als Vorlage diente. Der italienische Countertenor Antonio Giovannini singt die Rolle des Florus. Weitere Aufführungen sind am 24. und 28. Juni geplant.

Begleitend zu der Opernpremiere eröffnet das Museum Kalkriese die Sonderausstelllung "Ich Germanicus! Feldherr Priester Superstar", die bis zum 1. November zu sehen ist. Seit einigen Jahren vermuten Archäologen, dass die Varusschlacht in dem kleinen Ort bei Osnabrück stattgefunden hat.

(wa)

Mehr zu diesem Thema:

Feldherr, Priester, Superstar: "Germanicus"-Ausstellung parallel zur Opernpremiere (20.06.2015 – 11:39 Uhr)

Link:

http://www.theater.osnabrueck.de

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