Musikfestivals fordern klare Regelungen

22. April 2020 - 13:35 Uhr

Berlin (MH) – Nachdem die Corona-Krise viele Künstler in finanzielle Not gebracht hat, fürchten nun auch Musikfestivals einen "Kahlschlag". Die Politik müsse klare und einheitliche Regelungen treffen und dürfe die Vielzahl der Kulturinstitutionen und Veranstalter nicht in einen Topf werfen. Das fordern 40 Musikfestivals aus ganz Deutschland, die sich zum "Forum Musik Festivals" zusammengeschlossen haben.

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Musikfestivals gestalteten gemeinsam und gleichrangig mit Konzert- und Opernhäusern, Orchestern und Chören das "weltweit bewunderte 'Musikland Deutschland'", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier. Sie brächten hochwertige musikalische Live-Erlebnisse auch und vor allem in den ländlichen Raum. "Wer jetzt Festivals und Künstler sterben lässt, wird morgen mit kulturell verwaisten Landstrichen bestraft", mahnten die Veranstalter an die Bundesregierung, die Ministerpräsidenten der Länder und den Kulturausschuss des Bundestages.

Momentan müssten Festivalmacher täglich zwischen der Vorbereitung von Veranstaltungen und den Risiken drohender Absagen abwägen. Hier brauche es schnell verlässliche Kriterien und klare Rahmenbedingungen hinsichtlich der zukünftigen Zuwendungsfähigkeit der Kosten. Für freiberufliche Künstler und freie Ensembles fordern die Festivals, dass Ausfallhonorare und bereits entstandener Aufwand für Vorbereitung und Reisekosten als zuwendungsfähig anerkannt und damit auch ausgezahlt werden können.

Zu den 40 Erstunterzeichnern des Forderungskatalogs zählen die Intendanten des Schleswig-Holstein Musik Festivals, der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, der Thüringer Bachwochen, des Mozartfests Würzburg, der Magdeburger Telemann-Festtage, der Weilburger Schlosskonzerte und der Sommerlichen Musiktage Hitzacker. Die bundesweit 600 Musikfestivals seien ein bedeutender Wirtschaftsfaktor mit insgesamt etwa 400 Millionen Euro Gesamtumsatz und einer vielfachen Wertschöpfung, erklärten sie.

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(wa)

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