Brechts "Jasager"/"Neinsager" als Berliner Erstaufführung

02. Mai 2013 - 09:01 Uhr

(mh) – Bertolt Brechts "Der Jasager" und "Der Neinsager" ist in Berlin erstmals als Doppelabend zu erleben. Die Kombination mit der Musik von Kurt Weill und Reiner Bredemeyer hat am (heutigen) Donnerstag Premiere in der Werkstatt der Staatsoper im Schiller Theater. Die Stücke für Soli, Chor und verschieden besetzte Instrumentalensembles inszeniert die Tänzerin und Opernregisseurin Aniara Amos. Unter der musikalischen Leitung von Max Renne singen Timothy Sharp (Lehrer), Maria-Elisabeth Weiler (Mutter) und Tim Fluch / Kaito Kinoshita aus dem Kinderchor der Staatsoper (Knabe) sowie der 21-köpfige neue Staatsopern-Jugendchor.

Staatsoper im Schiller Theater

Das Lehrstück "Der Jasager" hat Bertolt Brecht 1930 auf der Grundlage eines japanischen Nô-Theaterstückes verfasst. Ein Jahr später schrieb er als Gegenstück und Ergänzung das kurze "Der Neinsager". Darin verwertete er Hinweise aus einer Diskussion mit Schülern eines Neuköllner Gymnasiums.

In beiden Stücken zieht ein Knabe mit einer Forschergruppe über die Berge. Der Knabe will Arznei für seine kranke Mutter holen. Als er selbst erkrankt, und damit der Gruppe zur Last fällt, erklärt er sich im "Jasager" einverstanden, sich nach altem Brauch vom Felsen stürzen zu lassen. Im "Neinsager" ist er dazu nicht bereit.

Den "Neinsager" vertonte rund 60 Jahre später Reiner Bredemeyer. Der 1929 Geborene gehörte in den 70er Jahren gemeinsam mit Friedrich Goldmann, Friedrich Schenker und anderen zu einer neuen avancierten Komponistengeneration der DDR, die sich "standhaft und frech" (Jürg Stenzl) jenseits einer ideologischen Ästhetik kompositorisch betätigten. So auch in seinem letzten musiktheatralischen Werk "Der Neinsager", das 1994 in Stuttgart uraufgeführt wurde.

Die Premiere von "Der Jasager" / "Der Neinsager" am 02. Mai 2013 ist ausverkauft. Weitere Vorstellungen sind am 05., 07., 11., 12., 14., 17., 18. und 21. Mai 2013 in der Werkstatt der Staatsoper im Schiller Theater. Jeweils 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung gibt es eine Werkeinführung. Tickets zum Preis von 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) sind telefonisch (030 20354-555) und online erhältlich.

(wa)

Link:

http://www.staatsoper-berlin.de/

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