(mh) – Seit nunmehr 80 Jahren werden an der Weimarer Musikhochschule Kirchenmusiker ausgebildet. Auf die wechselvolle Geschichte blickt eine öffentliche Feierstunde zurück, die das Institut für Schulmusik und Kirchenmusik am Samstag veranstaltet. Dabei wird auch das gerade erschienene Buch "Die Ausbildung von Kirchenmusikern in Thüringen 1872-1990″ präsentiert, die Promotionsarbeit von Marco Lemme.
Orgel im Saal am Palais
An dem Festakt nehmen die bisherige Instituts-Direktorin Prof. Ulrike Rynkowski-Neuhof und ihr Nachfolger Prof. Gero Schmidt-Oberländer teil. Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Albrecht von Massow stellt das Buch von Marco Lemme vor, der daraus vorlesen wird.
Eingangs spielt der Orgelstudent Christian Thadewald-Friedrich auf der Saalorgel Bachs Praeludium und Fuge G-Dur BWV 541. Nach Improvisationen über ein Thema aus dem Publikum endet die Feierstunde mit Franz Liszts Praeludium und Fuge über B-A-C-H, gespielt von Claudio Novati.
"Die wechselvolle Geschichte, die die Studienrichtung Kirchenmusik erlebte, ist einmalig an der Hochschule", betont Prof. Ulrike Rynkowski-Neuhof, die inzwischen Vizepräsidentin für Lehre an der Musikhochschule ist. "In Zeiten des Naziregimes und der DDR waren einige Studieninhalte in dieser Ausbildung unerwünscht und wurden sozusagen verschlüsselt vermittelt."
Zwei totalitäre Regime habe die Kirchenmusikausbildung also überdauert, nach der Wende wurde sie auf "sichere Füße" gestellt, sagt Rynkowski-Neuhof. "Mit umfassenden zeitgemäßen Studieninhalten und bewusster Einbeziehung des reichhaltigen Bestandes an historischen Orgeln in Thüringen haben die jungen Absolventen gute Chancen beim Einstieg in das Berufsleben."
Der Festakt 80 Jahre Kirchenmusikausbildung an der Musikhochschule Weimar beginnt am Samstag, 16. November 2013, um 11:00 Uhr im Saal Am Palais. Der Eintritt ist frei.
(wa)
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