Schweriner Staatstheater: Künftiger Intendant wechselt Personal aus

15. Juni 2015 - 17:10 Uhr

Schwerin – Der designierte Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, Lars Tietje, wechselt kräftig Personal auf leitenden künstlerischen Positionen aus. So wird der langjährige Schauspieldirektor Peter Dehler zur Spielzeit 2016/17 durch Martin Nimz ersetzt, wie Tietje am Montag in Schwerin sagte. Nimz war von 2002 bis 2004 Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel und arbeitet seither als freischaffender Regisseur.

Staatstheater Schwerin

Staatstheater Schwerin

Neuer Operndirektor soll demnach Toni Burkhardt werden, jetzt Oberspielleiter am Theater Nordhausen. Von dort kommen auch die künftige Ballettdirektorin Jutta Ebnother und die neue Künstlerische Betriebsdirektorin Angela Kalms, die auch persönliche Referentin des zukünftigen Generalintendanten sein wird. Tietje leitet derzeit die Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH (Thüringen). Zur Spielzeit 2016/17 wird er Generalintendant in Schwerin. Er löst Joachim Kümmritz ab, der seit 1999 das besucherstärkste Theater des Landes leitete. Am Montag gab Tietje seine Personalplanungen bei einer Vollversammlung den Mitarbeitern des Hauses bekannt.

Dass er die Verträge der Balletttänzer und ihres Chefs Sergej Gordienko nicht verlängert, war schon zuvor bekanntgeworden und hatte für Irritationen in der Schweriner Öffentlichkeit gesorgt. Zu seinen Beweggründen sagte Tietje am Montag, dass die jetzige Balletttruppe sehr klassisch und am Gruppentanz orientiert sei. Da er aber bis 2020 zwei der 16 Stellen streichen müsse, sei diese Art des Balletts immer weniger möglich. Mehr Tanztheaterelemente sollen einfließen. Ebnother stehe für diese Ästhetik, sagte Tietje.

Vom Bildungsministerium sei an ihn die Erwartung herangetragen worden, für ein bisschen Glanz im Mecklenburgischen Staatstheater zu sorgen, sagte der designierte Intendant weiter. Leicht werde es nicht, mit kleiner werdenden Strukturen Staatstheater zu machen. Die Personalentscheidungen, die schwer gewesen seien, gehörten dazu.

Bis 2020 sollen 30 der rund 330 Stellen am Mecklenburgischen Staatstheater abgebaut werden. Zudem ist eine Fusion mit dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim zum 1. Januar 2016 geplant.

(Von Iris Leithold, dpa)

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