Bachhaus Eisenach mit Ausstellung beim 1. Bach-Festival in Jerusalem

17. März 2016 - 17:24 Uhr

Jerusalem/Eisenach – Dem Juden Felix Mendelssohn Bartholdy verdankt die Musikwelt die Wiederentdeckung von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion. Unter dem Titel "Brought Back by a Jewish Boy" zeigt das Bachhaus Eisenach seit Donnerstag kostbare Notenmanuskripte beim 1. Bach-Festival in Jerusalem. "Dies ist für uns am Original-Ort des Werkes Ansporn und Herausforderung zugleich", sagte der Geschäftsführer des Bachhauses, Jörg Hansen, im Vorfeld.

Chorstimmen der Matthäus-Passion

Chorstimmen der Matthäus-Passion

Zwei Filme beschäftigen sich zudem mit der Bedeutung von Bachs Werk sowie der Frage, ob dessen Passionsmusiken in irgendeiner Form "anti-jüdisch" seien. "Diese Frage wird leider immer wieder gestellt, seit der Kölner Musikwissenschaftler und bekennende Nazi Karl Hasse 1941 einen Antijudaismus Bachs behauptet hatte", erläuterte Hansen, der die Ausstellung kuratierte. Dafür gebe es jedoch keinerlei Beleg.

Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) hatte 1829 erstmals nach dem Tod Bachs dessen Matthäus-Passion aufgeführt. Dafür hatte er umfangreiche Chor-Aufführungsmaterialien geschaffen, von denen nun ein Teil im Stadttheater in Jerusalem zu sehen ist. Das Bachhaus Eisenach konnte die Notenmanuskripte 2013 kaufen.

Bach wurde am 21. März 1685 im thüringischen Eisenach geboren. Bis Montag, seinem 331. Geburtstag, lädt das Jerusalemer Bach-Festival zu Konzerten, Ausstellung, Führungen und Vorträgen ein. Mit dabei ist auch der an der Weimarer Hochschule für Musik "Franz Liszt" lehrende Pianist Jascha Nemtsov. Gegründet wurde das Festival vom Leiter des Jerusalem Baroque Orchestra, David Shemer.

(dpa/MH)

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