Dirigent Christophe Rousset erhält Händel-Preis Halle

22. November 2023 - 17:30 Uhr

Halle/Berlin (MH) – Der französische Dirigent und Cembalist Christophe Rousset erhält 2024 den Händel-Preis der Stadt Halle. Damit würdige man dessen "jahrzehntelange, leidenschaftliche Interpretation von Händels Musik auf Originalinstrumenten", teilte die Stiftung Händel-Haus am Dienstag mit. Der undotierte Ehrenpreis wird dem 62-Jährigen im Rahmen der Händel-Festspiele verliehen, nach einer Aufführung des Oratoriums "Jephta" mit seinem Ensemble Les Talens Lyriques.

Christophe Rousset

Christophe Rousset

Das Festival steht im kommenden Jahr unter dem Motto "Oh là là! Händel? – Französische Impressionen". Seine Ausbildung in Halle habe den Komponisten Georg Friedrich Händel mit der französischen Kultur und Musik vertraut gemacht, erläuterte Intendant Bernd Feuchtner. Dies zeige sich in dessen Musik, die von französischen Tänzen und Ouvertüren beeinflusst sei. Auch die Libretti seiner Opern und Oratorien basierten häufig auf französischen Vorlagen. "Die Händel-Festspiele 2024 werden sich diesem Einfluss widmen und Werke von Händel präsentieren, die diese Einflüsse deutlich zeigen", sagte Feuchtner.

Eröffnet wird das Festival am 24. Mai 2024 mit einer Neuinszenierung der Oper "Amadigi di Gaula". Das Werk, das der Komponist mit 30 Jahren schuf, wird erst zum dritten Mal bei den Händel-Festspielen produziert. Dabei arbeitet die Oper Halle erstmals seit vielen Jahren bei dem Festival mit dem Ballett Halle zusammen. Regie führt Louisa Proske, deren Eröffnungspremiere dieses Jahres, die Oper "Serse", ihre Wiederaufnahme erlebt. Premiere feiern auch "Terpsicore" im historischen Goethe-Theater in Bad Lauchstädt und "Titus l’Empereur" im Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Bis zum 9. Juni sind 77 Haupt- und Begleitveranstaltungen in und um Halle (Saale) geplant. Zu dem Programm zählen neben Opern auch Oratorien, Konzerte und eine internationale wissenschaftliche Konferenz.

Neben dem Händelfestspielorchester und der Staatskapelle Halle gastieren renommierte Ensembles aus ganz Europa, darunter Solomon’s Knot und Opera Settecento aus Großbritannien, das schweizerische La Cetra Barockorchester, das polnische Wrocław Baroque Orchestra sowie die deutschen Ensembles Concerto Köln, La Stagione Frankfurt, das Leipziger Barockorchester und die lautten compagney Berlin. Als Solisten erwartet das Festival etwa die Sopranistinnen Sophie Juncker, Marie Lys und Raffaele Milansesi, die Countertenöre Franco Fagioli und Lawrence Zazzo sowie die Mezzosopranistin Magdalena Kožená. Am Dirigentenpult stehen unter anderem Michael Schneider, Dani Espasa, Leo Duarte, Attilio Cremonesi, Giovanni Antonini, Philipp Ahmann sowie die Händel-Preisträger Wolfgang Katschner und Andrea Marcon.

Der Komponist Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde in Halle geboren. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in London, wo er auch starb. Nach Halle kommen jährlich Tausende Menschen aus dem In- und Ausland eigens wegen seiner Musik. Mit einer Neuproduktion von "Orlando" 1922 beim ersten "Hallischen Händelfest" begann die Renaissance der Händel-Opern. Bis 2018 wurden bei den heutigen Händel-Festspielen alle 42 Opernwerke Händels in seiner Heimatstadt aufgeführt. Damit war Halle die erste Stadt der Welt, in der alle Händel-Opern inszeniert wurden.

© MUSIK HEUTE. Alle Rechte vorbehalten – Informationen zum Copyright

(wa)

Mehr zu diesem Thema:

Weitere Artikel zu den Händel-Festspiele Halle

Links:

http://www.haendelfestspiele-halle.de

Mehr zu diesen Schlagwörtern: , , , , , , , , , ,
Print Friendly