Calixto Bieito inszeniert "Die Gezeichneten" in Berlin

21. Januar 2018 - 10:00 Uhr

Berlin – Sein Name wird oft mit Skandal in Verbindung gebracht: Der Opernregisseur Calixto Bieito (54) ist gerne für eine Aufregung gut. Jetzt kehrt der Spanier an die Komische Oper Berlin zurück, wo er 2005 bei seinem Debüt mit Mozarts "Entführung aus dem Serail" für Furore sorgte. (Meldung 23:26 UhrSchrekers "Die Gezeichneten" an Komischer Oper Berlin)

"Die Gezeichneten"

"Die Gezeichneten"

Mit Franz Schrekers Oper "Die Gezeichneten" inszeniert Bieito ein herausragendes Werk des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts. Das Stück um einen körperlich und seelisch versehrten Künstler, der sich auf einer Insel vor Genua eine Utopie von Erotik und Kunst erschafft, wurde 1918 aufgeführt. Premiere ist am (heutigen) Sonntag.

Bieito, der zuletzt unter anderem Bizets "Carmen" in Paris und Berlioz' "Trojaner" in Nürnberg inszeniert hat, ist ein Freund der Zuspitzung. Seine Darstellungen von Gewalt und Sex provozieren oft zum Widerspruch, auch Themen die in Schrekers Werk, das nach dem Drama "Hidalla oder Sein und Haben" von Frank Wedekind entstand. Selten habe eine Oper so deutlich die Tabus einer Gesellschaft behandelt, wie die Komische Oper mitteilte.

In den 1920er-Jahren zählte der Österreicher Schreker (1878-1934), der vor allem in Berlin arbeitete, zu den meistgespielten deutschsprachigen Komponisten. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 galt er fortan als "entarteter Künstler". In den vergangenen Jahren erleben seine Werke eine Renaissance.

Zum Ensemble gehören die international gefeierte Sopranistin Aušrinė Stundytė in der weiblichen Hauptrolle, der englische Tenor Peter Hoare als tragischer, missgebildeter Held und Michael Nagy als moralisch korrupter Gegenspieler. Die musikalische Leitung hat Stefan Soltesz, der das Werk im Sommer 2017 in Köln dirigierte.

(dpa/MH)

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